Nach einem Jahr ist es geschafft, freuen sich die Grünen. Denn was sie 2018 beantragten, soll jetzt tatsächlich umgesetzt werden: der Herzliya-Platz bekommt Zebrastreifen. 2015 neu gebaut, 2017 nach der Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya benannt, wurde der Herzliya-Platz auch im zentralen Inneren neu gestaltet. In den nächsten Wochen wird der Kreisverkehr zwischen Clara-Zetkin- und Johannapark in Umsetzung eines Antrages der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit Zebrastreifen an allen Zu- und Ausfahren markiert, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

„Endlich ist es so weit! Wir Grüne wollen sichere Übergänge nicht erst dann, wenn etwas passiert! Insofern ist die Anordnung von Zebrastreifen längst überfällig und wird hoffentlich nun ihre umgehende Realisierung finden“, sagt Katharina Krefft, Stadträtin und Fraktionsvorsitzende. „Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Straßenverkehrsbehörde von ihrem Standpunkt hat abbringen lassen und nun die lange erhoffte Kehrtwende vollzieht.“

Wer beispielsweise vom Clara- in den Johannapark auf Höhe Clara-Zetkin-Denkmal laufen oder fahren will, wird regelmäßig feststellen, dass nur ein überschaubarer Teil der Autofahrerinnen und Autofahrer den querungswilligen Radfahrenden oder Zufußgehenden Vorrang gewährt. Bei dem vor Ort regelmäßig hohen Fahrzeugaufkommen ist aber gerade diese Rücksichtnahme erforderlich und zudem geltende Rechtslage, um eine sichere Querung zu gewährleisten.

Nach §§ 3 und 8 der StVO muss sich ein Kraftfahrer, der einen Kreisverkehr einfährt, den Zufahrten so nähern, dass jederzeit der querende Fußgängerverkehr sicher die Querungsinseln erreichen kann. Auch bei den Ausfahrten in einen abbiegenden Fahrbahnast ist auf querende Fußgänger besonders Rücksicht zu nehmen (§ 9 StVO).

„Dem überwiegenden Teil der Verkehrsteilnehmenden scheint diese Regelung der StVO nicht bekannt zu sein, weshalb an den Querungsstellen entweder meist ohne Rücksicht weitergefahren wird oder Fahrzeuge im Stau die Querungsinsel sogar komplett zustellen“, kommentiert Krefft die tagtäglich zu beobachtenden Vorgänge. „Diese von uns immer wieder ins Wort gehobene Problematik bestätigt nunmehr auch die Straßenverkehrsbehörde.“

Bereits 2014 wurde im Stadtrat eine Petition von sieben Bürgerinitiativen von einer Mehrheit des Stadtrates gegen die Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, die die Belange des Fußverkehrs bei der Neuplanung des Kreisverkehrs an der Karl-Tauchnitz-Straße als nicht angemessen berücksichtigt kritisierte. Die Petenten verlangten die Markierung von Fußgängerüberwegen an den An- und Ausfahrten des Kreisverkehrs.

„Einen gleichartigen Antrag hat unsere Fraktion im vergangenen Jahr erneut gestellt, da die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass bloße Querungsinseln nicht ausreichend sind, um dem querenden Fuß- und Radverkehr, bei dem teilweise sehr hohen Verkehrsaufkommen, ausreichende Sicherheit zu gewährleisten“, betont Krefft. „Nachdem der Prüfantrag im Stadtrat im August 2018 beschlossen wurde, fanden umfangreiche Prüfungen der Verkehrssituation durch die Straßenverkehrsbehörde statt, in deren Ergebnis nun eine Anordnung von zusätzlichen Fußgängerüberwegen in Form von Zebrastreifen erlassen wurde.“

Leipzigs Verwaltung will die Sache mit den Zebrastreifen am Herzliya-Platz prüfen

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