Man kann ja die Schnecke auf der Klinke des Neuen Rathauses bewundern. Sie kommt langsam voran. Aber sie kommt voran. 2014 war das, als erstmals auf Vorschlag der Grünen über einen neuen Kita-Standort in der Holbeinstraße 58 in Schleußig diskutiert wurde. Jetzt endlich hat die Schnecke die ersten Runden hinter sich gebracht und das Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule meldet: „In der Holbeinstraße 58 in Leipzig-Schleußig soll eine neue Kindertageseinrichtung mit 200 Plätzen entstehen.“

Eine erste Vorlage gab es 2018, damals ging es auch um den Abbruch des im Foto noch zu sehenden Garagenhofs für rund 370.000 Euro.

Inzwischen sind die Pläne zur Umsetzung gereift: 140 Plätze für Kindergartenkinder und 60 Plätze für Krippenkinder sind vorgesehen. Der Baubeginn ist im vierten Quartal 2020 geplant, die Bauzeit beträgt rund ein Jahr. Der Bau soll rund 6,4 Millionen Euro kosten, von denen rund 2,5 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Bildungsinfrastruktur“ erwartet werden.

„Die Planungen für die Kita in der Holbeinstraße waren aufwendig und komplex. Im Ergebnis wird eine wunderschöne Kita entstehen. Dieses Grundstück ist ein nahezu idealer Standort für eine Kita in einer Großstadt. Ich bin froh und erleichtert, dass es nun im Herbst mit dem Bau dieser Kita losgeht“, freute sich am Donnerstag, 2. April, Bürgermeister Thomas Fabian.

Der Stadtbezirk Südwest, zu dem Schleußig gehört, verzeichnet seit mehreren Jahren einen starken Zuwachs an Kindern. Der Neubau ist daher dringend erforderlich, um die Versorgung mit Kita-Plätzen zu sichern und damit den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz umzusetzen.

Das Grundstück liegt zwischen der die Holbeinstraße bestimmenden gründerzeitlichen Baustruktur und der Weißen Elster. Südlich grenzt ein öffentlicher Spielplatz an. Aus dem Teilnahmewettbewerb ging der Entwurf des Leipziger Büros Daab, Nordheim, Reutler als Sieger hervor. Auf dem rund 8.300 Quadratmeter großen Grundstück ist ein dreigeschossiges barrierefreies Gebäude in Massivbauweise mit vorgehängter Holzfassade geplant.

Alle Gruppen- und Aufenthaltsräume orientieren sich zur westlichen rückwärtigen Freifläche. Der Entwurf sieht außerdem eine Dachspielfläche vor, die groß genug für eine ganze Kita-Gruppe ist. Über eine Außentreppe, die gleichzeitig als Fluchttreppe genutzt werden kann, besteht eine direkte Verbindung zur ebenerdigen Freifläche.

Bisher gibt es im Stadtteil Südwest 21 Kitas (ohne Horte) mit 2.377 Plätzen, davon 668 für Kinder unter drei Jahren.

Ursprünglich sollte ja auf dem Gelände der Kita noch eine Quartiersgarage gebaut werden – aber dieser Doppel-Nutzung-Ansatz war nicht umsetzbar.

Neue Kita in der Holbeinstraße in Schleußig steckt noch in der Abstimmungsphase der Stadt

Neue Kita in der Holbeinstraße in Schleußig steckt noch in der Abstimmungsphase der Stadt

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Natürlich werden auch die L-IZ.de und die LEIPZIGER ZEITUNG in den kommenden Tagen und Wochen von den anstehenden Entwicklungen nicht unberührt bleiben. Ausfälle wegen Erkrankungen, Werbekunden, die keine Anzeigen mehr schalten, allgemeine Unsicherheiten bis hin zu Steuerlasten bei zurückgehenden Einnahmen sind auch bei unseren Zeitungen L-IZ.de und LZ zu befürchten.

Doch Aufgeben oder Bangemachen gilt nicht 😉 Selbstverständlich werden wir weiter für Sie berichten. Und wir haben bereits vor Tagen unser gesamtes Archiv für alle Leser geöffnet – es gibt also derzeit auch für Nichtabonnenten unter anderem alle Artikel der LEIPZIGER ZEITUNG aus den letzten Jahren zusätzlich auf L-IZ.de ganz ohne Paywall zu entdecken.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere selbstverständlich weitergehende Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar