Was passiert jetzt wirklich in der Gregor-Fuchs-Straße? Der Bürgervereins Anger-Crottendorf e. V. Befürchtete – nachdem dort am Montag, 11. Mai, ohne Vorankündigung die Bauarbeiten begannen – dass nun ein Radweg für lauter neue Autostellplätze entfernt werden sollte. In gewisser Weise ist das auch so, bestätigt das Verkehrs- und Tiefbauamt. Den Radweg habe aber längst kaum noch jemand benutzt – auch weil er heutigen Ansprüchen überhaupt nicht mehr genügte.

Aber was passiert da wirklich in der Gregor-Fuchs-Straße?

„Im genannten Straßenabschnitt werden Sanierungsmaßnahmen an der Straßendecke vorgenommen. Dies erfolgt im Rahmen des Verwaltungshandelns zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Ein grundhafter Ausbau erfolgt nicht“, betont das Verkehrs- und Tiefbauamt.

Und zu dem Radweg, dessen Rückbau der Bürgervereins Anger-Crottendorf e. V. thematisierte, erklärt das Amt: „In den Entstehungszeiten der Wohngebiete vor allem vor 1989 wurden vielfach Radwege angelegt, die jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr als solche genutzt werden. In der Regel – so auch im angefragten Abschnitt – besteht in diesen Wohngebieten eine Tempo-30-Zone. Dort sind Radwege weder erforderlich, noch erhöhen sie die Verkehrssicherheit oder den Komfort, weil sie neben Parkflächen für Autos gelegen, häufig zu schmal sind und im Gefährdungsbereich der aufschlagenden Türen liegen.

In kurzen Abständen sind Querstraßen vorhanden, an denen Radfahrende aus Bereichen mit ungünstigen Sichtverhältnissen die Querstraßen kreuzen. Gerade für Kinder ist hier eine erhöhte Gefahrenquelle. Deshalb sind in Wohngebieten mit Tempo-30-Zonen weder benutzungspflichtig noch nicht-benutzungspflichtig Radwege ausgeschildert.“

Heißt also: Der Radweg sah nur noch wie einer aus. Es war nicht einmal empfehlenswert, ihn auch zu benutzen.

Weshalb eine andere Regelung das Radfahren in diesem Gebiet deutlich sicherer machte, wie das Verkehrs- und Tiefbauamt erklärt, nämlich die geltende Tempo-30-Regelung: „In Tempo-30-Zonen müssen Verkehrsteilnehmer jederzeit mit Querenden, mit Radfahrenden, mit plötzlichem Auftauchen von Kindern und anderen Zufußgehenden rechnen. Das Trennen von Verkehrsarten und/oder Kanalisieren von Querungen ist nicht nur nicht gewollt, sondern in Wohngebieten auch lebensfremd.“

Radfahrer/-innen fahren also besser auf der Fahrbahn, wo sich Autofahrer nach ihnen richten müssen. Und der nicht mehr genutzte Radweg wird zur Stellfläche für Autos.

„Insofern wird bei der Verbesserung der Oberflächenqualität im genannten Abschnitt der frühere ungünstig gelegene Radweg nicht erhalten und zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit im übrigen Verkehrsraum künftig anders genutzt“, betont das Amt.

Und wie sieht es mit dem Parkdruck im Quartier aus? Wird man hier bald Maßnahmen wie im Waldstraßenviertel ergreifen müssen?

Nein, meint das Verkehrs- und Tiefbauamt: „Aktuell ist für diesen Stadtteil keine Planung für ein Bewohnerparken vorhanden.“

Verschwindet in der Gregor-Fuchs-Straße ein Radweg für noch mehr Autostellplätze?

Verschwindet in der Gregor-Fuchs-Straße ein Radweg für noch mehr Autostellplätze?

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mehr Parkplätzr = mehr Autos = mehr Sicherheit
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