In der Bernhardstraße gab es angeblich eine Hausbesetzung linker Aktivisten im Zusammenhang mit dem Fall Maja T., was sich laut Polizei jedoch so nicht bestätigte. Und: Über Mitteldeutschland zogen ab Mittag Unwetter hinweg, die auch Leipzig trafen. Dies führte zu vermehrten Unfällen, Verkehrsstörungen und Feuerwehreinsätzen. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 15. Juli 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Meldung über Hausbesetzung in Anger-Crottendorf: Polizei widerspricht
Wegen einer angenommenen Hausbesetzung im Zusammenhang mit dem Fall Maja T. waren Polizei und Ordnungsbehörden am Dienstag in der Bernhardstraße mit größerem Aufgebot im Einsatz. Wie Polizeisprecherin Sandra Freitag mitteilt, erfuhr man etwa 07:00 Uhr, dass sich Personen vor dem leerstehenden Gebäude in Anger-Crottendorf aufhalten sollen. Vorab kursierte ein Schreiben, das eine Besetzung durch Mitglieder des Aktionsbündnisses „Freiheit für Maja Leipzig“ bekanntgab.
Einsatzkräfte, die das Objekt gegen 10:00 Uhr nach Absprache mit einem Vertreter des Hauseigentümers betraten, trafen dort niemanden an. Jedoch wurden Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet, da sich bislang Unbekannte im Innenbereich aufgehalten hätten, um Solidaritätsplakate aufzuhängen.
Der Fall Maja T.
Zuvor war gegen 07:45 Uhr eine Eilversammlung „Solidarität mit Hausbesetzung Bernhardstr. 28“ angemeldet worden, die laut Polizei auf bis zu 70 Personen anwuchs. Es gab Musik und Redebeiträge, in denen man sich solidarisch mit Maja T. zeigte. Die sich als non-binär identifizierende Person aus Deutschland soll sich Anfang 2023 in Budapest an Gewaltattacken auf mutmaßliche Neonazis beteiligt haben und sitzt in ungarischer Haft.
Maja T. war im Sommer 2024 von Dresden überstellt worden. Ein Auslieferungsverbot des Bundesverfassungsgerichts sei nicht mehr rechtzeitig angekommen. Laut Kritikern sind die Haftbedingungen in Ungarn menschenunwürdig und auch der aktuell laufende Prozess gegen Maja T. entspreche keinen fairen Standards. Zu den zentralen Forderungen gehört eine Rückholung Majas nach Deutschland. Zuletzt war sie in einen längeren Hungerstreik getreten, der gestern für beendet erklärt wurde. Am Abend gab es eine Demo im Leipziger Westen.
Im Gespräch mit der LZ erhob eine Sprecherin der Versammlung vom Dienstag Vorwürfe gegen die deutschen und ungarischen Behörden, die Maja lieber zwangsernähren oder sterben lassen würden, als auf berechtigte Forderungen einzugehen. Das ungarische Strafverfahren sei ein Schauprozess. Jedoch könne gesellschaftlicher Druck Wirkung zeigen. Auch am Kieler Landtag wurde Dienstag mit einer Aktion protestiert.
Die Leipziger Versammlung verlief nach Polizeiangaben friedlich und löste sich nach 11:00 Uhr auf. Danach waren einzelne Personen noch die Wurzner Straße entlang marschiert.
Unwetter sorgen für Schäden, Unfälle und Verkehrsprobleme
Seit Dienstagmittag wurde Mitteldeutschland von schweren Unwettern heimgesucht. Es gab auch für Sachsen einschlägige Warnungen, die mittlerweile weitgehend aufgehoben sind. Auch in Leipzig war die Feuerwehr nach massiven Regenfällen im Einsatz: Wie die LVZ berichtet, seien hauptsächlich beschädigte Dächer sowie umgestürzte Bäume und Äste ein Grund gewesen, warum die Retter ausrücken mussten.
Ihre Hilfe wurde demnach unter anderem in Gohlis und Möckern benötigt, zudem war auch der regionale S-Bahn-Verkehr aufgrund von Unwetterschäden eingeschränkt. Noch immer kann es zu Verspätungen kommen.
Mit Stand 13 Uhr habe es im Raum Leipzig zehn laufende Einsätze aufgrund der Witterung gegeben (Ticker der Sächsischen Zeitung). Auf den Autobahnen A38 und A9 waren nach Unfällen mit Bezug zur Wetterlage mehrere Verletzte zu beklagen. Während sich die akute Unwettersituation vorerst beruhigt hat, soll es auch die kommenden Tage in Sachsen kühler und wechselhaft werden.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
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Analyse zur Stadtgesellschaft (2): Neuer Versuch, das Geburtenrätsel zu lösen
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Was sonst noch wichtig war:
Nach einem wahrscheinlichen Tötungsdelikt in Thüringen hat sich der Kreis der Verdächtigen erweitert.
Am Dresdener Landgericht begann der Strafprozess gegen einen Mann wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Die österreichische Staatsanwaltschaft hat den inhaftierten Immobilien-Unternehmer René Benko (48) wegen des Verdachts bewusst herbeigeführter Zahlungsunfähigkeit angeklagt.
Russland zeigt sich „irritiert“ vom neuesten Schwenk des US-Präsidenten Donald Trump (79), der unter anderem Zollandrohungen gegen Moskau und Waffenlieferungen an die Ukraine mit Finanzierung durch andere NATO-Staaten vorsieht.
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