Seit Montag, 11. Mai, werden in der Gregor-Fuchs-Straße neue Parkplätze gebaut. Dafür verschwindet ein alter Radweg. Der Bürgerverein Anger-Crottendorf e. V. sieht dies als verstörendes Signal der Stadtverwaltung. Durch die aktuellen Baumaßnahmen werde demnächst ein beidseitiges Beparken der Fahrbahnränder in der einspurigen Gregor-Fuchs-Straße zwischen der Friedrich-Dittes-Straße und Sellerhäuser Straße möglich sein.

Hier sehen wir einen Konflikt in Hinsicht auf die angedachte Buslinie für unser Viertel, sagt Ulrike Gebhardt, Vorsitzende des Bürgervereins Anger-Crottendorf e. V., und erklärt: „Da trommeln und wirbeln Menschen, um das Quartier lebenswert zu gestalten, organisieren Veranstaltungen rund um den Verkehr im Umweltverbund und fordern eine bessere Erschließung durch den ÖPNV, stehen regelmäßig mit Ämtern in Kontakt und dann das.

Mehr Parkplätze heißt aber eben auch mehr Autos. Ein Ausweg aus der derzeitigen mangelhaften Parkplatzsituation ist ein Neubau und die Bereitstellung von noch mehr Parkplätzen keinesfalls. Das beste Beispiel dafür ist der provisorische Parkplatz vor der ehemaligen Feuerwache Ost. Dieser wurde vor vier Jahren angelegt und reicht inzwischen nicht mehr aus. Aus einem Provisorium wurde ein Dauerzustand. Neue Konzepte müssen her.“

Ulrike Gebhardt macht sich da berechtigte Gedanken über die Verkehrswende im Quartier und die tatsächliche Bürgerbeteiligung.

„Um jeden Fahrradbügel muss hier gekämpft werden. Gehwegnasen werden reihenweise im Westen der Stadt gebaut – in Anger-Crottendorf ist dafür kein Geld da und die Menschen werden für sichere Verkehrswege auf den Sankt-Nimmelereins-Tag vertröstet. Ich finde es außerordentlich bedauerlich, dass diese Umbaumaßnahmen nachweislich vorbei an allen Gremien des Stadtteils (Bürgerverein, Stadtbezirksbeirat) vorgenommen werden“, sagt sie. „Nichts anderes als ein ,weiter-so-wie bisher‘ bedeutet dieses Tun der Stadtverwaltung.“

Straßenbaustelle in der Gregor-Fuchs-Straße. Foto: Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V.
Straßenbaustelle in der Gregor-Fuchs-Straße. Foto: Bürgerverein Anger-Crottendorf e. V.

Der Bürgerverein will demnächst verstärkt die Zusammenarbeit mit politischen Partnern suchen.

„Ich werde darauf drängen, dass die Verantwortlichen in eine der kommenden Sitzungen des Stadtbezirksbeirates Ost bestellt werden“, sagt Ulrike Gebhardt. „Dort sollen sie allen Stadtbezirksbeiräten und letztlich auch der Öffentlichkeit erklären, wie es zu dieser rückwärtsgewandten Maßnahme kommen konnte und wie sich die Stadtverwaltung die Verkehrssituation in Zukunft und die Zusammenarbeit mit den vor Ort lebenden Menschen im Viertel vorstellt.“

In der Zwischenzeit will der Bürgerverein sich weiterhin für einen lebenswerten Stadtteil und ein solidarisches Miteinander einsetzen.

Der Bürgerverein Anger-Crottendorf ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich für einen lebenswerten Stadtteil einsetzt. Hierbei sollen nachbarschaftliche Kooperation und nachbarschaftlicher Austausch, Initiativen zur Erhaltung und Verbesserung der Naherholungsmöglichkeiten, von Kulturangeboten sowie der Nahinfrastruktur auf sozialverträgliche, nachhaltige und ökologische Art und Weise gefördert werden. Hierzu zählt insbesondere auch die Zusammenführung aller Kulturen der Bewohner auf Basis von gegenseitigem Respekt und Austausch.

Warum gibt es eigentlich keine neue Straßenbahnverbindung in der Zweinaundorfer Straße?

Warum gibt es eigentlich keine neue Straßenbahnverbindung in der Zweinaundorfer Straße?

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Keine Kommentare bisher

In der Gregor-Fuchs-Straße wurden kürzlich mehrere Fahrradbügel aufgestellt, das ist löblich!

Der alte Radweg war nicht wirklich einer, schlecht gebaut, schmal, ohne Hinweiszeichen und eigentlich überflüssig. (Dort existieren im Übrigen sehr breite Fußwege.)

Bei aller Notwendigkeit generell: Man kann nicht auf allen Nebenstraßen einen Radweg einrichten!
Mitten “im Viertel” teilen sich PKW und Radler die Straße, das klappt in AC eigentlich ganz gut. Danke!

Brisant finde ich, dass diese Baumaßnahme den Quartiersbus vermutlich verhindert.
Und keiner vor Ort eingebunden wurde.

Pfui.

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