Die SPD-Fraktion vermisste in den Plänen zum Umbau der Petersstraße eine ganze Reihe Sitzbänke, die Grünen-Fraktion findet noch viel mehr Löcher in den Plänen der Stadtverwaltung, die schon ab April die Petersstraße neu bauen will. Aber dabei hat sie augenscheinlich immer noch das Bauideal der 1990er Jahre vor Augen und nicht die Vision einer Straße, die auch bei brütenden Temperaturen in Zeiten des Klimawandels angenehm für den Aufenthalt ist.

Die Grüne Ratsfraktion fordert nun mit einem Änderungsantrag zur Vorlage der Stadt einen Umbau der Petersstraße mit mehr Aufenthaltsqualität und Stadtgrün.

Grüne kritisieren Baubeschluss

„Der vorliegende Baubeschluss zur Sanierung der Petersstraße bleibt leider hinter unseren Erwartungen zurück. Wir hätten uns einen anderen Ansatz für eine moderne, klimafreundliche Fußgängerzonengestaltung gewünscht“, erklärt dazu Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende und Stadträtin für Leipzig-Mitte.

„Eine offenere Gliederung in Abkehr von einer stadtreparierenden Straßenoptik, eine ansprechende Platzgestaltung vor der Thomaswiese sowie einladende Pflasterungen im Bereich der Passagen und Seitengassen könnten nicht zuletzt die Attraktivität der Passagen stärken, die teilweise mit Leerstand zu kämpfen haben. Statt auf das bisherige, seit Jahren abgeschaltete Wasserspiel zu verzichten, sollte es instandgesetzt und ergänzt werden. Im Zeichen der Mobilitätswende sind auch zusätzliche Fahrradbügel zu schaffen, die zuletzt leider reduziert wurden.“

Der Änderungsantrag der Grünen zur Petersstraße.

Wien als Vorbild?

„Um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten und zu stärken, ist eine höhere Aufenthaltsqualität gerade in Hitzesommern unabdingbar. Auch auf Grundlage des vorliegenden Baubeschlusses kann die Petersstraße zu einer ‚Coolen Straße‘ nach Wiener Vorbild werden“, findet Dr. Tobias Peter, Fraktionsvorsitzender und stadtentwicklungspolitischer Sprecher.

„Anstelle eines Anthrazit-Pflasters beantragen wir die Verwendung eines hellen Pflasters mit geringer Wärmespeicherung und stärkerer Rückstrahlung. Mit zusätzlichen und temporären Sitzgelegenheiten, Pflanzkübeln, Wanderbäumen sowie Sonnensegeln und Nebelduschen entsteht so ein attraktiver Stadtraum mit abkühlender Wirkung. So kann die Petersstraße zusätzliche Anziehungskraft gewinnen.“

Ein Umsetzungskonzept soll dem Änderungsantrag auf Grundlage einer Bürger- und Akteursbeteiligung bis zum 3. Quartal 2023 vorgelegt werden. Was dann die Pläne des Baudezernats, die Petersstraße ab April schon umzubauen, komplett über den Haufen werfen dürfte.

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Mehr Fahrradbügel, damit die Fahrradfahrer bis vors Geschäft fahren können. Hatte erst zu Letzt eine Begegnung mit einem Lastenfahrrad, wo nur ein beherzter Sprung zur Seite einen Unfall in der Fußgängerzone verhindert hat.

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