Das Gebiet rund um den Kohlrabizirkus und den benachbarten denkmalgeschützten Lokschuppen soll zu einem Gewerbequartier entwickelt werden. Auf Grundlage eines städtebaulichen Wettbewerbs für das etwa 37 Hektar große Areal wird derzeit die Masterplanung erarbeitet, die in den Bebauungsplan Nr. 451 „Semmelweisstraße/An den Tierkliniken“ münden soll, teilt Leipzigs Stadtverwaltung mit. Den entsprechenden Entwurf hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) bestätigt.

Der Stadtrat muss dann noch abschließend darüber entschieden. Der Vorentwurf soll dann öffentlich ausgelegt werden, zudem können sich Verbände und Vereine in die Pläne für dieses innerstädtische Quartier einbringen.

Die Berliner Büros de+ architekten gmbh sowie BACHER Landschaftsarchitekten hatten den städtebaulichen Wettbewerb für das Gebiet für sich entschieden. Ihr Entwurf sieht rund um die ehemalige Großmarkthalle ruhige Blockstrukturen vor, die flexibel geteilt und so an verschiedene Nutzungen angepasst werden können. Die Bebauung zwischen Kohlrabizirkus und Zwickauer Straße nimmt dabei die städtebauliche Struktur der gegenüberliegenden Tierkliniken auf.

Blick aus der Luft auf die einstige Großmarkthalle (Kohlrabizirkus) mit dem davor liegenden einstigen Lokschuppen. Foto: Matthias Weidemann
Blick auf die einstige Großmarkthalle (Kohlrabizirkus) mit dem davor liegenden einstigen Lokschuppen. Foto: Matthias Weidemann

Ziel ist, so betont die Stadt, dass das angestrebte Wachstum flächensparend gestaltet wird, indem beispielsweise Gebäude und Freiflächen mehrfach genutzt werden. Die denkmalgeschützten Gebäude – Kohlrabizirkus, Lokschuppen sowie ein Wohnhaus – sollen erhalten werden. Zusätzliche Wohnungen hingegen sind in dem Areal nicht vorgesehen.

Um Leipzig als attraktiven und konkurrenzfähigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln, sind insbesondere Flächen für Labor und Büronutzungen geplant. Dabei könnten Synergien mit dem östlich angrenzenden Campus „Tierkliniken“ und dem „BioCity“ Campus erzeugt werden, meint die Stadtverwaltung. Geprüft werde zudem, ob sich Flächen im Geltungsbereich als potenzielle Erweiterungsflächen der Universität Leipzig oder als Verwaltungsstandort der Stadt Leipzig eignen.

In dem bereits stark versiegelten Gebiet soll zudem der öffentliche Freiraum aufgewertet und das Stadtklima verbessert werden – etwa durch intensive Fassaden- und Dachbegrünung, bepflanzte Vorplätze und Innenhöfe. Ein angerförmiger kleiner Park wird als grünes Quartierszentrum angelegt. Da das Areal öffentlich bereits sehr gut angebunden ist, wird ein autoarmes Quartier angestrebt.

Und ein ganz wichtiges Infrastrukturprojekt: Die Steinstraße soll künftig in Ost-West-Richtung verlängert und durch eine Brücke für Fußgängerinnen und Fahrradfahrer mit dem Stadtteil verbunden werden.
Bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres soll dann die Masterplanung vorliegen.

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