Nicht nur im Elsterbecken haben sich im Lauf der Jahre Tausende Kubikmeter Sedimente abgelagert, auch im Elsterflutbett finden sie sich. Die letzte große Fuhre kam 2013 hinzu, sodass die Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) am Mittwoch, 29. November, mit einer Beräumung eines Abschnitts des Elsterflutbettes in Leipzig begonnen hat. Dabei handelt es sich um eine Schadensbeseitigung aus dem Hochwasser 2013, bei dem große Sedimentmengen ins Elsterflutbett eingetragen wurden und sich als Abflusshindernisse dort ablagerten, so die LTV.

Bei der Maßnahme werden rund 3.500 Kubikmeter Sedimente entnommen, um die hydraulische Leistungsfähigkeit des Elsterflutbettes und damit den Hochwasserschutz für die Stadt Leipzig gewährleisten zu können. Außerdem könnten so die Wanderkorridore und Lebensräume für aquatische Lebewesen erhalten und reaktiviert werden, so die LTV. Die Sedimente seien zudem teilweise sehr stark mit Schadstoffen belastet, was zu toxischen Wirkungen auf Wasserlebewesen führen kann. Die Beräumung soll Ende Januar 2024 abgeschlossen sein und kostet diesmal rund 330.000 Euro, finanziert aus Landesmitteln.

Die Sedimententnahme erfolgt zwischen der Brücke Schleußiger Weg und Rennbahnsteg sowie punktuell bis zur Flussmeisterei Leipzig, um die Fahrrinnentiefe zu gewährleisten. Dabei kommt ein Nassbaggerverfahren mit Schwimmtechnik zum Einsatz. Dadurch können Eingriffe in die naturschutzfachlich sehr hochwertigen Uferzonen vermieden werden, betont die LTV. Der Anglerverband Leipzig e.V. wird die geborgenen Sedimente auf Fische, Muscheln und Krebse kontrollieren. Zusätzlich wurde eine ökologische Baubegleitung beauftragt.

Die überwiegend schluffigen Stoffe werden durch die schwimmende Technik aufgenommen und zum Teilungswehr Großzschocher verbracht. Dort werden sie auf LKW verladen und zur Trocknung ins angrenzende Sedimentationsbecken transportiert. Da der Schlamm teilweise stark mit Schadstoffen belastet ist, wird er nach der Trocknung auf einer Deponie fachgerecht entsorgt. Die Beräumung kann nur abschnittsweise erfolgen, da die Kapazität des Sedimentationsbeckens begrenzt ist.

Die Maßnahme wurde mit dem zuständigen Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig und der Fischereibehörde abgestimmt, betont die LTV.

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