In der Ratsversammlung am 26. November stand auch die Entscheidung an, ob eine 4-zügige Grundschule mit Sporthalle am Standort Karlsruher Straße gebaut werden kann. Kein ganz billiges Projekt. Seit Planungsbeginn haben sich die Baukosten um saftige 38 Prozent erhöht. Und bei den zugesagten Fördergeldern gibt sich der Freistaat betont knauserig und stellt nur 8 Millionen Euro bei geplanten Baukosten von 50 Millionen Euro zur Verfügung. Aber der Schulneubau wird in Grünau dringend gebraucht.

Das erklärte in der Ratsversammlung auch kurz und knapp Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus. Denn drei andere Schulen in Grünau sind dringend sanierungsbedürftig. Die neue Schule wird auch deshalb gebraucht, um für diese Schulen die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen ansetzen zu können. Und diese Schulen sind noch dazu aktuell überbelegt.

„Im gemeinsamen Schulbezirk SW3 befinden sich neben der Friedrich-Fröbel-Schule, die Joachim-Ringelnatz-Schule und die Lina-Morgenstern-Schule. Momentan sind die Bestandskapazitäten der Grundschulen ausgeschöpft. Im Schulentwicklungsplan 2024 zeigt sich eine Überbelegung bis zum Schuljahr 2027/28. Nach aktuellen Berechnungen werden die Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2029/30 leicht absinken und nach einem stabilen Verlauf zum Ende des Prognosezeitraumes wieder ansteigen“, formuliert die Vorlage aus dem Schuldezernat die Notwendigkeit des Neubaus.

„Mit dem Grundschulneubau in der Karlsruher Straße zum Schuljahr 2029/30 werden die Grundschulkapazitäten ohne die Überbelegung von Schulen langfristig gesichert. Die im Schulentwicklungsplan 2024 ersichtliche Kapazitätsüberschreitung von maximal 5 Klassen, aufgeteilt auf 3 Schulen mit einer Gesamtkapazität von 44 Klassen, ist verhältnismäßig sehr gering. Zwischenzeitlich wurde eine weitere DAZ Klasse im gemeinsamen Schulbezirk eingerichtet, welche einen geringen Überhang pro Schule ergäbe.“

Und so können dann auch die notwendigen Schulsanierungen geplant werden.

„Der Grundschulneubau ist langfristig für die Unterbringung der 3,5-zügigen Friedrich-Fröbel-Schule vorgesehen. Das freiwerdende Gebäude in der Mannheimer Straße 128c steht als Auslagerungskapazität im Stadtbezirk West zur Verfügung. Die Nutzung des Gebäudes durch die 100. Schule ist in der Schulbaustrategie im Sanierungszeitraum vorgesehen“, betont die Vorlage.

Und auch eine öffentliche Nutzung der Sporthalle ist vorgesehen „und Sportfreiflächen können grundsätzlich mit zeitlichen Einschränkungen bedingt durch Vorgaben zum Lärmschutz ebenfalls öffentlich genutzt werden“.

Da der Stadtrat dem Bauprojekt am 26. November einhellig zustimmte, kann im Februar mit dem Neubau von Schule und Sporthalle (jeweils 36 bzw. 14,5 Millionen Euro) in der Karlsruher Straße begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist zum Schuljahresbeginn 2029 vorgesehen.

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