Der Corona-Shutdown hat vielleicht nicht alle Menschen zum Nachdenken gebracht. Aber einige schon. Und vielen ist sehr bewusst, dass wir nach dem Hochfahren von Gesellschaft und Wirtschaft nicht einfach so weitermachen können wie vorher. Klimawandel und Artensterben sind Herausforderungen, die wir nicht mehr ignorieren können. Und selbst die Arbeitswelt hat einige ihrer finstersten Seiten gezeigt. Greenpeace Leipzig sammelt heute auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz Ideen für eine andere Leipziger Zukunft.

Seit dem 30. Mai bis Ende Juli ist Greenpeace auf Deutschlandtour, um in über 30 Städten zu erfahren, wie sich die Menschen ihr Leben nach Corona vorstellen. Am heutigen Mittwoch, 3. Juni, werden Aktivist/-innen von Greenpeace Leipzig von 10 bis 15 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz die Leipziger/-innen fragen: Was haben sie in der Zeit des Shutdowns wirklich vermisst, was neu gelernt? Was soll davon bleiben, was wieder weichen?

Die Besucher/-innen können die Antworten auf diese Fragen und ihre ganz persönlichen Zukunftsvisionen an einem drei Meter großen Regenbogen hinterlassen.

Laut einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage von Kantar/EMNID im Auftrag von Greenpeace hat Corona in der deutschen Bevölkerung einen Mentalitätswandel angestoßen.

„Die Krise hat dafür gesorgt, dass die Menschen den Blick für das Wesentliche geschärft haben“, interpretiert es Kirsten Brodde von Greenpeace Deutschland. So ist für sie die Bedeutung von sozialen Kontakten gestiegen, wohingegen Aktivitäten wie das Shoppen oder der Autoverkehr in der Krise an Bedeutung verloren haben.

Zwar vermissen die Menschen das Reisen (51 Prozent) oder Ausgehen (67 Prozent). Aufs Fliegen aber können 81 Prozent verzichten und 88 Prozent begrüßen den Rückgang des Autoverkehrs. 79 Prozent wünschen sich mehr Radwege. Waren Naturerlebnisse für 77 Prozent auch vorher schon wichtig, so haben diese für gut ein Fünftel während der Shutdown-Phase noch an Bedeutung hinzugewonnen.

Weniger die Politik oder die Wirtschaft, vor allem die Menschen selbst haben in der Coronakrise gemeinschaftlich Ideen entwickelt und Werte wie Solidarität und Empathie neu entdeckt oder intensiviert, um gut durch die Krise zu kommen. Wie wollen wir mit den Menschen über diesen Mentalitäts- und Wertewandel in die Diskussion kommen und ihre Zukunftsvisionen festhalten?

Dienstag, der 2. Juni 2020: „Fridays for Future“ ist wieder da + Video

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