Die Klimabewegung „Fridays for Future“ hat in Leipzig gegen die Pläne der Bundesregierung protestiert, möglicherweise eine „Abwrackprämie“ für Autos einzuführen. Es war die erste Demonstration der jungen Aktivist/-innen seit Monaten. Auch die Protestbewegung „Black Lives Matter“ dominierte heute die Schlagzeilen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 2. Juni 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.

Zum ersten Mal seit Beginn der Coronakrise ist heute die Klimabewegung „Fridays for Future“ (FFF) in Leipzig auf die Straße gegangen. Anlass waren die Überlegungen innerhalb der Bundesregierung, den Kauf von Neuautos finanziell zu fördern. Heute und morgen trifft sich in Berlin der Koalitionsausschuss, um über ein Konjunkturpaket zu beraten.

Die Redner/-innen bei der FFF-Demonstration in Leipzig verwiesen auf Forschungen, die den Nutzen solcher „Abwrackprämien“ anzweifeln. So präsentierte erst gestern das Institut für Wirtschaftsforschung eine Studie, derzufolge solche Maßnahmen nur einen kurzfristigen Effekt hätten. „Mittelfristig werden aber kaum mehr Fahrzeuge abgesetzt“, heißt es in einer Zusammenfassung.

Aus Sicht der FFF-Aktivist/-innen sollte das Geld lieber für Fahrradgutscheine und Ladestationen für E-Autos am Arbeitsplatz ausgegeben werden. Mit solchen Forderungen und Forderungen wie „Systemwandel statt Klimawandel“ zogen etwa 200 überwiegend jugendliche Menschen vom Wilhelm-Leuschner-Platz aus über den Ring. Auf dem Richard-Wagner-Platz endete die Demonstration.

Impressionen und Redebeiträge auf der Fridays-Demonstration

Video: L-IZ.de

Schweigeminute für George Floyd

Noch vor dem Beginn der eigentlichen Demonstration hatte es eine Schweigeminute für den durch Polizeigewalt gestorbenen US-Amerikaner George Floyd gegeben. Die Solidarität gelte den Protesten in den USA, sagte eine Rednerin. Aber auch in Deutschland gebe es rassistische Polizeigewalt. Für kommenden Sonntag ist in Leipzig eine Demonstration zu diesem Thema geplant.

Bereits heute gab es eine weltweite Aktion unter dem Hashtag #BlackOutTuesday. Das bedeutet, dass auf vielen Social-Media-Kanälen auf die gewohnten Inhalte verzichtet wurde; stattdessen gab es häufig lediglich ein schwarzes Quadrat zu sehen. Mit dieser Aktion sollte Betroffenen von Rassismus mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung gegeben werden.

Was heute außerdem wichtig war: Das LKA bestätigte Informationen mehrerer Medien, wonach beim Auto des ehemaligen Leipziger Polizeipräsidenten Bernd Merbitz die Bremsen beschädigt worden sein sollen. Der Vorfall an sich liege bereits mehr als eine Woche zurück. Zum Hintergrund und einer möglichen Motivation sei noch nichts bekannt.

Fridays for Future Leipzig ruft jetzt erstmals am Dienstag zum großen Protest gegen die Abwrackprämie auf

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