In einer gemeinsamen Presseerklärung fordern die Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“, der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Stadtrat Bert Sander aus der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen die Stadtoberhäupter Leipzigs dazu auf, die Stadt der Friedlichen Revolution als Weltfriedensort zu etablieren und sich vernehmbar gegen Waffentransporte und Rüstungsansiedlungen am Flughafen Leipzig/Halle zu positionieren. Das Erbe von 1989 müsse gelebt werden und dürfe nicht zum bloßen Städtemarketing verkümmern.

Leipzig muss sich ehrlich machen!

Die Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“, der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Stadtrat der Grünen-Fraktion Bert Sander fordern: keine Militär- und Waffentransporte in Krisen- und Kriegsgebiete über den Flughafen Leipzig/Halle, keine Militär- und Rüstungsansiedlungen in der Stadt der Friedlichen Revolution!

Die Freiheit, in der wir heute leben, ist eng mit der Friedlichen Revolution von 1989 verbunden, die den weltweiten Ruf Leipzigs als Stadt des Friedens und der Freiheit begründet.

„Auf dieses Erbe muss Leipzig setzen und als Stadt des Friedens ausgebaut werden, als Ort der Diplomatie, der Friedensforschung und der zivilen Konfliktlösungen. Die schleichende Militarisierung des Flughafens Leipzig/Halle ist völlig unakzeptabel“, erklärt Lutz Mükke, Vorsitzender der Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“

„Leipzig bleibt friedlich!“ wendet sich unter anderem gegen aktuelle Pläne der deutschen und US-amerikanischen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Lockheed Martin/Sikorsky, am Flughafen Leipzig/Halle ein Logistikzentrum für das Betreiben einer Flotte von 44 bis 60 Militärgroßhubschraubern der Bundeswehr ansiedeln zu wollen. Auch kritisiert die Initiative Militär- und Waffentransporte über den Flughafen Leipzig/Halle in Kriegs- und Krisengebiete wie die Ukraine, Mali, Afghanistan, Irak oder Syrien, die zum Großteil über zivile Fluggesellschaften abgewickelt worden sind und werden.

So fliegt bspw. die amerikanische Fluggesellschaft Kalitta über Leipzig. Laut US-Botschaft in Kiew und Medienberichten soll Kalitta jüngst 80.000 Kilogramm Munition nach Kiew transportiert haben und sensible Güter u.a. für die US Air Force und die DHL Aviation fliegen. Bekannt geworden ist die Airline auch durch den Absturz eines ihrer Flugzeuge auf dem US-Militärstützpunkt Guantanamo 1993.

„Der Flughafen ist komplett in öffentlicher Hand. Wir fordern alle Flughafenbetreiber, insbesondere aber die Stadt Leipzig dazu auf, den besonderen Wert des Standortes zu schützen und als Weltfriedensort zu etablieren“, fordert „Leipzig bleibt friedlich!“

Zu den Unterstützern einer Petition der Initiative gehören eine Reihe Prominenter wie die Musiker Gerhard Schöne, Konstantin Wecker und Hans-Eckardt Wenzel. Aber auch Politiker aus fast allen Parteien unterstützen das Anliegen.

Der Leipziger Bundestagsabgeordnete der Linken Sören Pellmann sagt: „In der so wichtigen Frage von Krieg und Frieden müssen sich Leipzigs Stadtoberhäupter eindeutiger positionieren und nicht nur Sonntagsreden im Oktober halten. Über Leipzig dürfen keine Militärgüter und Waffen in Krisengebiete gehen.“

Und der Leipziger Stadtrat Bert Sander, flughafenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, erklärt: „Schwerter zu Pflugscharen! lautete ein zentrales Motto der Friedlichen Revolution. 1989 hat gezeigt, wie weit man damit kommt. Darauf muss sich Leipzig besinnen. Das muss unsere Stadt in die Welt tragen. Und keine Munition, keine Waffen!“

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