Der Fluglärm ist ein Dauerthema zwischen Flughafen-Betreibern und Bürgerinitiativen. Zwei der Vertreter, Gerd Naether und Matthias Zimmermann, stellten eine Anfrage zur Möglichkeit einer unabhängigen festen Station zur Lärmmessung. Seitens der Initiative wird bemängelt, dass die mobilen Stationen keine gerichtsverwertbaren Daten lieferten, die festen Stationen des Flughafens nur Mittelwerte ohne die kritisierten Lautstärkespitzen in der Auswertung zeigten.

Zwei Fragen wurden daher an die Verwaltung gestellt: Die Stadt Frankfurt am Main betreibt sechs Fluglärmmessstationen über den Deutschen Fluglärmdienst. Das Umwelt- und Nachbarschaftshaus betreibt darüber hinaus weitere. Und dies, obwohl in Frankfurt ein Nachtflugverbot besteht.

Bestehen für die Stadt Leipzig objektive Gründe, sich einem ähnlichen Modell wie in Frankfurt zu verschließen?

Hat die Leiterin des Amtes für Umweltschutz, Freifrau von Fritsch, in Auswertung des Dialogforums Flughafen Leipzig-Halle den OBM über das Anliegen der Bürgerinitiativen zur Einrichtung stationärer Messstationen informiert?

Heiko Rosenthal antwortete: „Durch die Stadt Leipzig wurde am 6. April diesen Jahres die mobile Messung beantragt. In Lindenthal und Radefeld werden Standorte gesucht. Zum Vergleich zwischen Frankfurt und Leipzig sagte der Bürgermeister, dass aus Sicht der Stadt kein Anlass einer festen Messstation bestehe und Unterhalt sowie Anschaffung ressourcenmäßig nicht geplant und durch Fachpersonal der Stadt nicht möglich seien.

„Die Betreibergesellschaft des Flughafens betreibt die gesetzlich vorgeschriebenen 10 festen Messstellen, für Hohenheida sind die Daten auch im Internet abzurufen, daraus und aus allen anderen Auswertungen lässt sich kein weiterer Bedarf erkennen, da die Grenzwerte eingehalten werden.“ Zur zweiten Frage antwortete Heiko Rosenthal: „Es gab eine Bitte, dies seitens der Verwaltung zu prüfen, das Prüfungsergebnis habe ich Ihnen nun mitgeteilt.“

Gerd Naether entgegnete: „Der Flugverkehr steigt ständig und 20 % der Leipziger sind sehr stark betroffen. Es muss doch zu regeln sein, das wie in Frankfurt hinzubekommen. Der Kostenpunkt einer festen Station sollte bei 10.000 bis 12.500 Euro liegen. Im Verhältnis zu anderen Ausgaben ist dies doch wenig und es geht um die Gesundheit zahlreicher Einwohner.“ Gegenüber der L-IZ betonten sowohl Naether als auch Zimmermann, eine unabhängige Station in Auswertung des Deutschen Fluglärmdienstes sei wichtig.

Audio der BĂĽrgeranfrage vom 22.06.2016 im Stadtrat

 

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