Schon im März war der Schönauer Park betroffen: Der trockene Sommer 2018 hat dazu geführt, dass die Rußrindenkrankheit in Leipzig erneut auftritt. So wurden im Schönauer Park 68 Bergahorne gefällt, auch entlang der Bundesstraße B 2 gab es Fällungen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Seit dem ersten Auftreten der Krankheit im Jahr 2006 bis 2018 mussten in Leipziger Parkanlagen etwa 50 von der Rußrindenkrankheit befallene Bäume entnommen werden. Jetzt kommen weitere 50 hinzu.

Die Rußrindenkrankheit wird durch einen Pilz verursacht und ist relativ leicht zu erkennen. Unter der abblätternden Rinde sitzen schwarz stäubende Sporen. Der Befall führt zu einer schnell voranschreitenden Weißfäule, die sich negativ auf die Bruch- und Standfestigkeit der Bäume auswirkt. Der Befall wurde vor allem nahe der Pergola festgestellt. Viele Bäume sind bereits vollständig abgestorben.

Das Einatmen der Sporen kann allergische Reaktionen verursachen. Deshalb werden für die Arbeiten Vorkehrungen getroffen und das anfallende Holz gesondert entsorgt. Vor der Ausführung wird geprüft, dass sich keine Nester oder besiedelte Höhlen in den Bäumen befinden. Andernfalls werden in Absprache mit dem Amt für Umweltschutz geeignete Schutzmaßnahmen für die Tiere ergriffen.

Aufgrund von Dürreschäden und dem starken Befall durch die Rußrindenkrankheit müssen nun im Schönauer Park entlang der Wege weitere 50 Bäume gefällt werden. Die Arbeiten werden im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Gewässer vom 11. bis 31. Juli umgesetzt.

Rußrindenkrankheit: Gefährlich für Baum und Mensch | Gut zu wissen | BR

Auch im Palmengarten mussten in diesem Frühjahr Bäume aufgrund der Rußrindenkrankheit gefällt werden. Wegen eines massiven Befalls durch Rußrinde mussten im Palmengarten seit dem 16. Mai dringend die betroffenen Bäume gefällt werden, teilte das Amt für Stadtgrün und Gewässer damals mit. Aufgrund der günstigen Wetterlage mit hoher Luftfeuchtigkeit hatten die Mitarbeiter vom Eigenbetrieb Stadtreinigung sofort mit den Arbeiten begonnen. Bei derartigem Wetter ist der Sporenflug nicht so stark, was den Arbeitsschutz begünstigt.

Bei den abgeschlossenen Baumkontrollen im Palmengarten war festgestellt worden, dass vor allem in der Nähe der Jahnallee etwa 30 Berg-Ahorn-Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen und abgestorben sind. Der Befall durch den Pilz führt zu einer schnell voranschreitenden Weißfäule, die sich negativ auf die Bruch- und Standfestigkeit der Bäume auswirkt und die zügigen Fällungen zum jetzigen Zeitpunkt notwendig macht.

Bei den Fällarbeiten im Februar 2019 in Connewitz beginnend von der Koburger Straße entlang der Bundestraße 2 / 95 bis zur Fernbahnlinie der Deutschen Bahn in einem 60 Meter breiten Korridor waren es Eschen und Ahorne, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Genauso wie die Rußrindenkrankheit beim Ahorn beruht auch das Eschentriebsterben auf einem eingewanderten Parasiten, der mit den dauerhaft höheren Temperaturen bestens zurechtkommt und die Eschen absterben lässt.

Und auch Ahorne auf Privatgrundstücken können betroffen sein, warnte das Amt.

Wenn auf privaten Grundstücken der Verdacht besteht, ein Baum sei von der Rußrindenkrankheit befallen, sollten sich Bürger an eine Fachfirma des Garten- und Landschaftsbaus wenden. Die Firmen verfügen über das Fachwissen, eine Diagnose zu stellen und fällen den Baum – falls das erforderlich ist – unter Beachtung der notwendigen Schutzmaßnahmen. So sollten erkrankte und abgestorbene Bäume gerodet und in trockenem Zustand nicht gehäckselt werden. Auf öffentlichem Grund ist das Amt für Stadtgrün und Gewässer zuständig.

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