Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 69, seit 19. Juli im HandelIm Oktober 2018 hat sich der Bundestag zur Gründung des Forum Recht mit Hauptsitz in Karlsruhe und einem weiteren Standort im Osten bekannt. In Leipzig engagiert sich ein Initiativkreis für die Ansiedlung des Projekts in der Messestadt. Geplant ist eine Begegnungsstätte, die sich auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz die Räumlichkeiten mit der Juristenfakultät teilt.

Recht und Rechtsstaatlichkeit in ganz Deutschland in ihrer historischen Dimension, ihrer gegenwärtigen Bedeutung, ihren Gefährdungen und ihren Potentialen anschaulich zu machen, ist das Ziel des Forum Recht. Als ein Informations-, Dokumentations- und Begegnungszentrum und als eine Kommunikationsplattform soll es bundesweite Veranstaltungsreihen durchführen, virtuelle Angebote und sonstige Veröffentlichungen bereitstellen, Ausstellungen konzipieren und in der ganzen Bundesrepublik anbieten sowie den Diskurs, beispielsweise in Streitgesprächen und Rollenspielen, ermöglichen.

„Wir wollen Recht erfahrbar machen“, erklärte der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, Klaus Rennert, anlässlich der Präsentation des Konzeptpapiers, das der Leipziger Initiativkreis in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Dem Gremium gehören außerdem Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Justizminister Sebastian Gemkow (CDU), für die Juristenfakultät Dekan Tim Drygala, die Bundestagsabgeordneten Carsten Körber (CDU), Daniela Kolbe (SPD) und Monika Lazar (Grüne), die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs Birgit Munz, der Vizepräsident der sächsischen Anwaltskammer Roland Gross und der Vorsitzende des Leipziger Anwaltsvereins, Friedbert Striewe, an.

„Karlsruhe versteht sich als Hauptstadt des Rechts“, sagte Rennert. „Leipzig ist auch eine Hauptstadt des Rechts. Sogar die ältere.“ Der Jurist verwies auf Leipzig als Sitz des Reichsgerichts und die jahrhundertelange Tradition der Juristenfakultät, die schon 1409 gegründet wurde.

Das Forum Recht wird von einer Bundesstiftung getragen werden, die sich in Kürze konstituieren wird. „Wir haben in Leipzig ein Konzept erarbeitet, das wir in die Stiftungsarbeit einbringen werden.“ Angedacht sei kein puristisches Museum, sondern ein Kommunikations- und Begegnungszentrum.

Unterkommen soll die Institution in dem geplanten Neubau auf dem östlichen Wilhelm-Leuschner-Platz, in dem der Freistaat zukünftig die Juristenfakultät der Uni einquartieren möchte. „Der Petersbogen ist einfach zu klein“, berichtete Drygala. „Es ist schön, dass wir diese Chance haben. Wir ergreifen sie gern.“

Leipzigs Oberbürgermeister hatte bei der Konzeption das Zeitgeschichtliche Forum im Hinterkopf. „Es muss darum gehen, Recht anschaulich zu machen“, sagte Jung. Die Ansprüche sind hoch. „Wir wollen den Rechtsstaat und die Rechtsordnung in ihrer kompletten Breite erlebbar machen“, erläuterte Rennert. Der Eintritt wird für alle Besucher frei sein. Die Kosten werden sich voraussichtlich auf einen mittleren bis oberen zweistelligen Millionenbetrag belaufen und vom Bund übernommen.

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