Erinnerungskultur ist im Leipziger Stadtrat immer wieder ein Thema, auch und vor allem wenn es um die Opfer rechter Gewalt, insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus geht. Auf Antrag der Linksfraktion hat die Ratsversammlung am Mittwoch, dem 13. Oktober, beschlossen, die Erinnerungskultur auf Sportanlagen stärker in den Blick zu nehmen. Konkret geht es vor allem um den Sanierungsbedarf von antifaschistischen Denkmälern.

Die Stadt Leipzig soll – so der Antrag der Linken – alle antifaschistischen Denkmäler katalogisieren sowie Zustand und Sanierungsbedarf erfassen. Zudem soll die Stadt diese Denkmäler in ihre Erinnerungskultur integrieren. Ein entsprechendes Pilotprojekt soll es mit dem Verein FC Blau-Weiß Leipzig auf der Kurt-Kresse-Kampfbahn geben.Das Denkmal an den im Januar 1945 von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpfers sei in einem schlechten Zustand, betonte Adam Bednarsky (Linke) in der Ratsversammlung. Kresse wurde am 15. Mai 1904 in Leipzig geboren und starb am 11. Januar 1945 in Dresden.

Die Stadtverwaltung stimmte diesem Antrag zu und ergänzte den Vorschlag, generell alle sportgeschichtlichen Denkmäler zu erfassen. Dieser Vorschlag stieß wiederum in der Linksfraktion auf Zustimmung. In eine ähnliche Richtung wie der Vorschlag der Verwaltung zielte auch ein Änderungsantrag der AfD, der bei der Abstimmung jedoch keine Unterstützung außerhalb der eigenen Fraktion fand.

Für den von der Linksfraktion zur Abstimmung gestellten Verwaltungsvorschlag stimmte wiederum fast der gesamte Stadtrat – mit Ausnahme der AfD-Fraktion, deren Mitglieder sich enthielten oder dagegen votierten.

Die Debatte vom 13. Oktober 2021 im Stadtrat

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