Es ist nicht nur in Leipzig so, dass die aufgestellten Kleidercontainer überlaufen, falsche Dinge hineingestopft werden und sich daneben aller möglicher Müll ansammelt. Im Landkreis Leipzig hat das DRK mit seinen Sammelcontainern genau demselben Probleme und jetzt die Reißleine gezogen. Im Laufe der letzten Wochen wurden die Kleidercontainer, die bislang fester Bestandteil des Spendensammelkonzepts im Verbandsgebiet des DRK-Kreisverbandes Leipzig-Land waren, entfernt, teilt der DRK-Kreisverband Leipzig-Land e.V. mit.
Dieser Schritt sei notwendig geworden, da die Container zunehmend zweckentfremdet wurden und die Vertragspartner die Zusammenarbeit mit dem DRK aufgekündigt haben.
Dennoch sei das DRK mehr denn je auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, um eine immer größer werdende Anzahl von bedürftigen Menschen mit Gebrauchtkleidung, Möbeln und Haushaltsgegenständen versorgen zu können. „Hochwertige Kleiderspenden sind zu schade für das Textilrecycling. In den Sozialmärkten kommen diese Spenden direkt den Menschen vor Ort zugute“, so das DRK Leipzig-Land.
Hintergrund der Entscheidung
Die Entscheidung zur Entfernung der Container wurde nach intensiver Beratung und in Abwägung verschiedener Faktoren getroffen. Wichtige Gründe sind:
1. Illegale Ablagerungen: Immer häufiger wurden die Container als Abladeplatz für Sperrmüll und andere nicht verwertbare Materialien genutzt. Dies führte nicht nur zu ästhetischen Beeinträchtigungen, sondern auch zu erhöhten Entsorgungskosten, da oftmals der gesamte Containerinhalt entsorgt werden musste.
2. Qualität der Spenden: Die im Container gesammelten Textilien wiesen häufig starke Verschmutzungen oder Beschädigungen auf. Diese Textilien können nicht weitergegeben werden.
3. Zerstörung der Kleidersäcke oder freier Einwurf: Die Kleidercontainer waren häufig Opfer von Vandalismus und Diebstahl. Unbekannte drangen in die Container ein, zerrissen die Säcke und zerstörten dabei das gesamte Sammelgut.
4. Änderung der Rechtslage: Die Container wurden schon in der Vergangenheit häufig für Textilrecycling missbraucht. Durch die Verschärfung des Wirtschaftskreislaufgesetzes ist davon auszugehen, dass der Müll- und Textilrecyclinganteil von derzeit ca. 50 % weiter steigt und das DRK die Entsorgungskosten zahlen muss.
Benötigt das DRK keine Kleider- und Möbelspenden mehr?
Zukünftig ist das DRK mehr denn je auf Sach-, Geldspenden und sonstige Unterstützung angewiesen. Um auch weiter an den Standorten Borna, Markkleeberg, Wiederitzsch und Zwenkau Bedürftigen ein umfangreiches Sortiment von gebrauchter Bekleidung, Wäsche und Schuhen anbieten zu können, benötigt der Verband Kleider- und Möbelspenden.
Während der Öffnungszeiten nehmen die Sozialmärkte und die Einrichtungen des Verbandes hochwertige, gebrauchsfähige, gereinigte Kleiderspenden entgegen. Für Möbelspenden muss ein Vororttermin zur Abholung vereinbart werden.
Warum sammelt das DRK Altkleider?
Mit der Sammlung von Altkleidern unterstützt das DRK Bedürftige. Die gesammelte Kleidung wird durch die Mitarbeiter und Ehrenamtliche sortiert. Nur gut erhaltene, hochwertige Kleidung kann in den Sozialmärkten zum Selbstkostenpreis verkauft werden.
Mit den Erlösen aus dem Verkauf der gebrauchten Kleidung und Waren finanziert das DRK den Betrieb der Sozialmärkte, um auch weiterhin sozial Bedürftigen zu helfen.
Wo befinden sich die Sozialmärkte des DRK-Kreisverbands Leipzig-Land?
– Schulstraße 19, 04442 Zwenkau
– Hauptstraße 85, 04416 Markkleeberg
– Roßmarktsche Straße 3, 04552 Borna
– Karl-Marx-Straße 5, 04158 Leipzig
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:














Keine Kommentare bisher