Lok Leipzig bleibt ein weiteres Jahr fünftklassig. Weil Gewalttäter in der 74. Minute das Spielfeld stürmten, brach Schiri Rasmus Jessen das Auswärtsspiel des 1. FC Lokomotive bei RW Erfurt II in der 78. Minute ab. Die Thüringer führten zu diesem Zeitpunkt durch Tore von Manh van Pham (41.) und Dustin Messing (54.) mit 2:0. Die Probstheidaer hätten das letzte Punktspiel der Saison gewinnen müssen, um mit Erreichen des dritten Platzes die Aufstiegsrelegation zu schaffen. Der Traum vom Aufstieg ist damit geplatzt, überdies drohen Konsequenzen für den Verein.

Schon der Spielverlauf war für Lok Leipzig alles andere als optimal. In der 73. Minute sah zu allem Überfluss Djamal Ziane die Rote Karte. Die Chance, das 0:2 noch zu drehen, verringerte sich also weiter. Trotzdem blieben den Probstheidaern immer noch 17 Minuten plus Nachspielzeit, um das scheinbar Unmögliche doch noch zu realisieren und mit einem Sieg die Relegation um den Aufstieg zu erreichen.

Fassungslosigkeit beim Social -Mediateam der Probstheidaer. Quelle: Screen twitter Lok
Quelle: Screen twitter Lok

Einigen mitgereisten Fans von Lokomotive platzte offenbar der Kragen, die Frustration brach sich Bahn. Statt ihr Team nach vorn zu treiben und anzufeuern, stürmten diese den Rasen des Steigerwaldstadions. Dabei sollen sie einen Zaun des Gästebereichs eingerissen haben. Polizei und Ordnungsdienst bekamen die Lage offenbar nicht sofort unter Kontrolle. Schiedsrichter Jessen brach die Partie in der 78. Minute in Absprache mit der Polizei aus Sicherheitsgründen ab.

Der 1. FC Lokomotive ist immer wieder in die Öffentlichkeit geraten, weil es zu Vorfällen im Stadion kam. Unter dem neuen und nun scheidenden Präsidenten Heiko Spauke wurde das Problem sichtbar kleiner – nun ist es wieder da. Geradezu fassungslos der Eintrag des Twitterteams von Lok, als sich in Erfurt die Szenen abspielten: “Eine Schande für den Fußball in Probstheida” und “Die Polizei bricht das Spiel ab! Ein trauriger Tag für den Fußball. Die ganze Arbeit einer Saison zunichte gemacht.” kann man da zum Spielabbruch lesen. Wie groß die Gruppe der Platzstürmer war, ist derzeit unklar.

Erste Bilder von vor Ort

Spielabbruch und abgestiegen-Andy Wendschuch, Ronny Surma, Markus Krug und Sebastian Draegen auf der Bank. Foto: Bernd Scharfe
Spielabbruch und Aufstieg futsch – Andy Wendschuch, Ronny Surma, Markus Krug und Sebastian Dräger auf der Bank. Foto: Bernd Scharfe
Rony Surma und Markus Krug nach dem Spielabbruch. Foto: Bernd Scharfe
Ronny Surma und Markus Krug nach dem Spielabbruch. Foto: Bernd Scharfe
LOK Chaoten stuermten den Platz und gingen auf die Spieler los - hier mit Markus Krug und Sebastian Draeger(re). Foto: Bernd Scharfe
Lok-Chaoten stürmten den Platz und gingen auf die Spieler los – hier mit Markus Krug und Sebastian Dräger(re). Foto: Bernd Scharfe

Anm. d. Red.: Derzeit schildert uns unser Reporter vor Ort seine Eindrücke zu den Vorgängen. Fortsetzung und ein ausführlicher Bericht  folgt. Eine erste Einschätzung nach dem Platzsturm von Erfurt auf L-IZ.de.

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