LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 77, seit 27. März im HandelDer BSV Schönau wird seinen angestammten Sportplatz am Cottaweg verlassen (müssen). Erst hieß es, er würde sich zukünftig einen Sportplatz mit der Spielvereinigung Leipzig teilen. Nach Informationen der LEIPZIGER ZEITUNG (LZ) sind diese Pläne inzwischen aber vom Tisch. Wie geht es nun weiter? Die LZ hat beim Sportamt der Stadt Leipzig nachgefragt.

Wie auf eine frühere Presseanfrage mitgeteilt, wird der BSV Schönau seinen angestammten Sportplatz am Cottaweg verlassen. Es hieß, er würde sich zukünftig einen Sportplatz mit der Spielvereinigung Leipzig teilen. Nach unseren Informationen sind diese Pläne inzwischen aber vom Tisch. Ist das korrekt und wenn ja, warum?

Nochmals zur Klarstellung: der Pachtvertrag des BSV Schönau 1983 e. V. am Cottaweg geht fristgemäß zu Ende. Für diesen Standort kann es keinen neuen Vertrag geben. Die Gründe dafür sind dem Vorstand des BSV Schönau 1983 e. V. seit 2010/11 bekannt und bewusst, denn er hat dafür mittels einer großen privaten Investition die erhebliche Wertsteigerung des Anlageteils, den er als Pächter in der regulären Vertragslaufzeit weiternutzen konnte und wollte, in Anspruch genommen.

Das Amt für Sport hat seit rund vier Jahren über mehrere Optionen informiert, wo noch Aufnahmekapazitäten bei verpachteten Sportanlagen (SPA) gesehen werden (SPA Karl-Enders-Sportpark, SPA An der Parthe, SPA Diezmannstraße). Mittlerweile ist die zur Vorschlagszeit fast brachliegende SPA Diezmannstraße in den Pachtumgriff des fusionierten Vereins FC Blau-Weiß gefallen. Hier ist ein starker Verein mit hoher Nutzungsintensität entstanden.

Die LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 77, seit 27. März 2020 im Handel. Foto: Screen Titelblatt
Die LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 77, seit 27. März 2020 im Handel. Foto: Screen Titelblatt

Die SPA An der Parthe war zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls zu wenig ausgelastet. Allerdings hätte sie mit ihren technischen Gegebenheiten keine abgrenzbare Nutzung einer Sportplatzanlage durch zwei Vereine zugelassen (keine Kostenabgrenzung möglich mit separaten Wirtschaftsplänen zweier Vereine).

Hier wäre eine Fusion notwendig gewesen. Die Mitgliederversammlung des BSV Schönau 1983 e. V. hat dies nicht mitgetragen. Inzwischen gibt es beim Pachtverein der SPA An der Parthe eine neue sportliche Entwicklung mit der neuen Abteilung Rugby. Auf die Verpachtungsausschreibung der SPA Teichstraße 2017 hat sich der BSV Schönau 1983 e. V. nicht beteiligt.

Die Option des BSV Schönau 1983 e. V. zur Kooperation mit dem Spielvereinigung 1899 Leipzig e. V. und zur Nutzungsteilung der an den Spielvereinigung 1899 Leipzig e. V. verpachteten Sportanlage Karl-Enders-Sportpark in der Demmeringstraße wurde vom Amt für Sport, insbesondere aber vom lokalen Fußballverband, intensiv begleitet.

Als Eigentümervertreter hat das Amt für Sport ganz klar sowohl mit dem aktuellen Pächter sowie mit dem BSV Schönau 1983 e. V. die notwendige Grundkonstellation als Verhandlungsbasis zwischen beiden Vereinen kommuniziert: 1. Vorliegen grundsätzlicher Organbeschlüsse beider Vereine zum gemeinsamen Vorgehen, 2. medientechnische Entflechtung der SPA Karl-Enders-Sportpark gemäß geplanter Nutzungszuordnung auf eigene Rechnung und Kosten oder mit Unterstützung Dritter, 3. Erhalt der Schulsportanlagen.

Offensichtlich ist der Abstimmungs- und Einigungsprozess zwischen beiden Vereinen nicht erfolgreich gewesen. So hat der Vorstand des Spielvereinigung 1899 Leipzig e. V. dem Amt für Sport zum Ausklang des Jahres 2019 mitgeteilt, dass man sich von dem Projekt zurückzieht.

Wie sieht nun die infrastrukturelle Zukunft des BSV Schönau aus?

Die vom Amt früher aufgezeigten Optionen stehen inzwischen nicht mehr zur Verfügung. Leider verfügt das Amt für Sport über keine Vakanzen im Sportanlagenbestand. Denn aufgrund der Mitgliederentwicklung von BSV Schönau 1983 e. V. seit 2010 (Verdopplung) ist eine Versorgung auf einer eigenen Anlage unrealistisch. Alle Sportplatzanlagen sind verpachtet.

Was bedeutet dies für die Umbau-Pläne des Sportplatzes an der Demmeringstraße?

Es bleibt dem Pächter (Spielvereinigung Leipzig) offen, über Investitionsförderanträge die Anlage in ihrem Bestand zu erhalten bzw. zu verbessern.

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Ein Spiel auf Zeit: Die neue Leipziger Zeitung zwischen Ausgangsbeschränkung, E-Learning und dem richtigen Umgang mit der auferlegten Stille

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