Die jüngste Entscheidung des Bundeskartellamts zur 50+1-Regel bezeichnet Sportökonom Dr. Sebastian Björn Bauers von der Universität Leipzig „als besonders relevant und auch wegweisend für den deutschen Profifußball.“ Zwar seien die Bewertung und die Empfehlungen des Kartellamts zunächst als Hilfestellung für die DFL (Deutsche Fußballliga) zu verstehen.

„Jedoch erhöht die aktuelle Situation den Druck enorm. Das heißt, der Handlungsdruck für alle Beteiligten nimmt zu und es sollte eine Lösung entwickelt und gefunden werden. Anderenfalls erhöht sich vermutlich die Gefahr, dass rechtliche Schritte gegen die Regel eingeleitet werden.“

Es sei nun Aufgabe der DFL, die Empfehlungen im eigenen Ermessen umzusetzen. „Ich gehe davon aus, dass die DFL eine vermittelnde Rolle einnehmen und die vom Bundeskartellamt beschriebenen Defizite adressieren wird“, sagt Bauers in einem ausführlichen Interview. Das Bundeskartellamt hatte am 16. Juni 2025 konkrete Handlungsempfehlungen zur Einhaltung der Regel ausgesprochen, unter anderem zum Bestandsschutz für sogenannte Werksklubs.

Noch bis 25. Juli befragen Forschende der Universität Leipzig Fußballfans zum Thema „Mitbestimmung und Mitgestaltung von Fußballfans und Vereinsmitgliedern im Profifußball.“

Sportökonom Bauers, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Sportökonomie und Sportmanagement der Universität Leipzig, sagt dazu: „Wir möchten besser verstehen, was Vereinsmitgliedern und Fußballfans in Bezug auf Mitbestimmung bei ihrem Lieblingsklub wichtig ist, sowohl heute als auch mit Blick auf die Zukunft. Angesichts dieser Hintergründe kann unsere Forschung konkret dazu beitragen, wie Mitbestimmung von Vereinsmitgliedern und Fans bei professionellen Fußballklubs ausgestaltet werden kann.“

Dr. Sebastian Björn Bauers forscht seit mehr als zehn Jahren an der Professur für Sportökonomie und Sportmanagement der Universität Leipzig zu Partizipation von Fußballfans, Regulation und Governance im Profifußball, mit dem Schwerpunkt 50+1-Regel.

Ein ausführliches Interview mit Dr. Sebastian Björn Bauers findet man auf der Homepage der Universität Leipzig.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar