Das Vorwort ist geschrieben, jetzt geht die Geschichte erst richtig los. Mit einem klaren Erfolg bei Bayer Leverkusen, haben sich die Handballerinnen des HC Leipzig zum Abschluss der Hauptrunde Platz 3 in der Tabelle gesichert. Nun beginnen die entscheidenden Playoffs um den Meistertitel. Im Viertelfinale steht der HCL dem Frankfurter HC gegenüber.

Der ungefährdete Sieg bei den Bayer Elfen überraschte die Leipziger selbst ein wenig. Immerhin sind die Duelle Leipzig gegen Leverkusen traditionell hart umkämpft. So trennte man sich vor drei Monaten im Hinspiel noch mit einer 29:29-Punkteteilung. Am Sonntag jedoch war zeitig klar, in welche Richtung der Ball rollen würde. Saskia Lang, Louise Lyksborg und Luisa Schulze brachten Leipzig bereits nach fünf Minuten mit 0:3 in Führung. Wenig später stand es sogar 1:5 (8.) und die Bayer-Fans mussten sich Sorgen um ihre Mannschaft machen.

Doch die profitierte nun von Leipziger Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung. So warfen sich die Gastgeber Mitte der ersten Halbzeit dreimal bis auf zwei Treffer heran (4:6, 5:7, 6:8). Mehr ging nicht, weil auch Bayer gute Chancen versiebte und weil mit Katja Schülke alles andere als eine Aktentasche im HCL-Tor stand. So bauten die Leipziger ihren Vorsprung über die Station 6:10 (19.) sogar auf 7:12 (27.) und damit erstmals auf fünf Tore aus. Bis zur Halbzeitpause gestatteten die Gäste den Leverkusenern allerdings noch zwei Torerfolge, so dass es mit dem Zwischenstand von 9:12 in die Kabinen ging.
Nach dem Wiederbeginn geriet die Leipziger Führung dann doch einmal ernsthaft ins Wanken. Bayer startete mit zwei Treffern, mit denen sie den 11:12-Anschluss herstellten (34.). Aber die Schützlinge von Trainer Stefan Madsen ließen sich an diesem Sonntag nicht erschrecken – ballerten zurück und setzten sich via 11:14 (36.) Mitte der zweiten Hälfte auf 12:16 (42.) ab. Und plötzlich drohte Bayer Leverkusen in eigener Halle sogar ein Debakel. Als nur noch vier Minuten zu spielen waren, sahen sich die Rheinländer mit einem schmerzlichen 18:26-Rückstand konfrontiert. Mehr als Ergebniskosmetik war da nicht mehr drin. Zur Schlusssirene konnte ein 23:27 verbucht werden.

“Eine sehr starke Leistung!”, lobte Manager Kay-Sven Hähner seine Leipzigerinnen. Besonders von der Abwehrarbeit war er angetan: “Wir haben mit Abstand die stärkste Abwehr der Liga”. Das belegt auch die Statistik. Mit nur 470 Gegentreffern in 20 Spielen mussten die HCL-Hüterinnen sogar 17 mal weniger hinter sich greifen als die des Tabellenführers und Titelverteidigers Thüringer HC. “Wir haben ein klares Statement abgegeben”, freute sich Hähner und sieht den HCL für die bevorstehenden Playoffs bestens gerüstet.

Das Hinspiel im Viertelfinale der Playoff-Runde geht bereits am Samstag, 21. April (16:00 Uhr), über die Bühne. Der HCL reist dazu zuerst zum Frankfurter HC, der in der Abschlusstabelle den 6. Platz belegt. Schon vier Tage später – am Mittwoch, 25. April (18:30 Uhr), gibt es das Rückspiel in der Leipziger Arena. Nach dem dann hoffentlich erfolgreich gemeisterten Einzug ins Halbfinale, wartet mit der Pokalendrunde Final-4 in Göppingen (28./ 29. April) auch gleich noch die nächste Chance auf einen der begehrten Titel. Es wird also spannend im April…
Bayer Leverkusen: Natalie Hagel, Larissa von Dorst, Valentyna Salamakha, Marlene Zapf (5), Jennifer Joergens, Stefanie Egger (3), Kathrin Hambitzer, Albertina Roxanne Bovenberg, Denisa Glankovicova (6), Kim Naidzinavicius (1/1), Franziska Garcia Almendaris (2), Laura Steinbach (4), Anne Jochin (2). Trainer: Renate Wolf.
HC Leipzig: Katja Schülke, Julia Plöger – Rannveig Haugen, Maura Visser (7/6), Louise Lyksborg (3), Natalie Augsburg (2), Anne Müller (3), Luisa Schulze (5), Karolina Kudlacz (1), Ania Rösler (1), Saskia Lang (5), Anne Hubinger, Mette Ommundsen. Trainer: Stefan Madsen.

Schiedsrichter: Andreas Pritschow/ Marcus Pritschow . Zwei-Minuten-Strafen: Leverkusen keine, HC Leipzig 1 (Anne Müller). Siebenmeter: Leverkusen 2/1 (Kim Naidzinavicius 2/1), HC Leipzig 6/6 (Maura Visser 6/6). Zuschauer: 700 in der Smidt-Arena Leverkusen.
Thüringer HC – SVG Celle 37:24
Blomberg-Lippe – Frankfurt/ Oder 24:29
VfL Oldenburg – HSG Bad Wildungen 28:19
DJK/MJC Trier РFA G̦ppingen 28:33
Bayer Leverkusen – HC Leipzig 23:27
spielfrei: Buxtehuder SV1.) Thüringer HC (20 Spiele, 32 Punkte, +114 Tore)
2.) Buxtehuder SV (20 / 32 / +54)
3.) HC Leipzig (20 / 30 / +66)
4.) VfL Oldenburg (20 / 29/ +49)
5.) Bayer Leverkusen (20 / 22 / +15)
6.) FHC Frankfurt/Oder (20/ 21/ +34)
(…)

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