Die Pflichtspielpause hat den Handballern des SC DHfK Leipzig offenbar gut getan. Zwei Wochen nach der Niederlage in Eisenach holten sie beim Aufsteiger EHV Aue den ersten Sieg 2013. Bei einem Nasenbeinbruch von Philipp Seitle und 26 Strafminuten auf beiden Seiten war der 28:23 (16:13)-Sieg allerdings schwer erkämpft.

Das Wort intensiv wird in letzter Zeit in Fuß- und Handball überstrapaziert. “Ein intensives Spiel sehen wir hier” oder zuletzt “was für ein super intensives Spiel”, entfleucht es neuerdings regelmäßig den Sportkommentatoren. Und zwar so oft, dass keiner mehr weiß, welcher Maßstab eigentlich für “intensiv” und “super intensiv” anzulegen ist. Auch in den Mund von DHfK-Trainer Uwe Jungandreas gelangte dieses Wort nach dem Auswärtssieg beim EHV Aue. “So eine intensive Abwehr haben wir lange nicht mehr gespielt und über weite Strecken den gegnerischen Rückraum im Griff gehabt.” Insgesamt 14 Strafminuten auf Leipziger Seite und ein Nasenbeinbruch bei Spielmacher Philipp Seitle, der trotz allem weiter spielte, lassen erahnen, welch intensives Stoppschild die Deckung bereit hielt.
Und ließ die Abwehr, in der nach langer Verletzungszeit Kapitän Thomas Oehlrich (Schambeinentzündung) wieder mitmischte, doch mal einen passieren, standen hinter ihr zunächst Gabor Pulay und in der Schlussphase Igor Levshin, die sich den Auer Angreifern entgegen warfen. Einsatz und auch Konzentration stimmten diesmal in der Lößnitzhalle in diesem so wichtigem Spiel, nachdem die Grün-Weißen vor zwei Wochen erstmals auf einen Abstiegsplatz abgerutscht waren. Spielerisch war es allerdings keine Wucht – auf beiden Seiten. Aber wen kümmert das nach diesem Ergebnis auf Leipziger Seite wirklich?

René Boese war mit sechs Treffern bester Torschütze, allerdings nach zwei zeitigen Zeitstrafen auch schnell wieder auf der Bank. Der 18-Jährige Lucas Krzikalla überzeugte für ihn als Rechtsaußen, so dass das Leipziger Spiel in der mit 1.600 Zuschauern fast ausverkauften Halle bis zur größten Führung (21:15/40.) keinen nennenswerten Bruch erfuhr. Kurioserweise wurde es erst wieder eng, als Mägi und Brykner vom EHV per roter Karte des Parketts verwiesen wurden und sich die Gäste schwertaten, Überzahlsituationen gut auszuspielen.

Über die Stationen 22:21/49., 24:21/55. und 26:22/58. brachten sie den Sieg dank stärkerer Nerven jedoch ins Ziel. “Wir haben uns das Leben zeitweise selbst schwer gemacht. Trotzdem haben wir viele Situationen gut gelöst und immer eine Antwort auf die verschiedenen Abwehrvarianten gegeben”, zeigte sich Jungandreas trotz mancher Fehler zufrieden.

Nach diesem Sieg stehen die Grün-Weißen auf Platz 16 und haben kommenden Sonntag, 17:00 Uhr, in der Arena Leipzig die Möglichkeit wieder zu klettern. Dann kommt der ASV Hamm-Westfalen, der mit einem Punkt mehr derzeit auf Platz 14 rangiert.
EHV Aue: Petursson, Meinl – Schäfer 1, Meinhardt 3/2, Roch 4, Rothenburger, Berthold, Hansen 5, Jaanimaa 3, Brykner 1, Mägi 1, Faith 3/1, Uematsu 1, Otto
SC DHfK: Levshin, Pulay – Streitenberger 2, Krzikalla 2, Baumgärtel 3, Oehlrich 2, Binder, Ogano 1, Gerlich 4, Boese 6/2, Riehn 1, Seitle 4, Feld 2/2, Göde 1

Siebenmeter: Aue 5/2, DHfK 7/4, Strafzeiten: Aue 6x, DHfK 7x, Zuschauer: 1.600 Zuschauer in der Erzgebirgshalle Lößnitz.
1. TV Emsdetten (21 Spiele/ 36 Punkte/ +75 Tore)
:
13. EHV Aue (22/ 18/ -15)
14. ASV Hamm-Westfalen (21 /17/ -6)
15. Eintr. Hildesheim (21 /17/ -14)
16. SC DHfK Leipzig (20/ 16/ -48)
17. Henstedt-Ulzburg (21/ 16/ -37)
18. TuS Ferndorf (20/ 12/ -73)
19. SG Leutershausen (20 /9/ -46)

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