Melsungen spielt körperlichen Handball, die Ansprüche der Hessen liegen höher als der derzeitige Tabellenplatz. Der sagt zwar nach sechs Spielen (fünf für Leipzig) noch nichts aus, aber die Gäste könnten gerade deshalb noch zusätzlich angestachelt in der Arena ankommen. Cheftrainer Christian Prokop hält den kommenden Gegner für alles andere als eine Wundertüte. „Sie haben gegen Coburg wegen einer außergewöhnlichen Torhüter-Leistung verloren, sind aber eine starke Mannschaft.“ Geschäftsführer Karsten Günther hofft daher auf besondere Unterstützung des Publikums.

Normalerweise wären die Leipziger aufgrund der Verletzungssituation als benachteiligt zu sehen, doch Christoph Steinert habe sich in der Spielpause seit dem Kampfspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen gut auf die ungewohnte Rechtsaußen-Position eingestellt. Auf dieser fehlen weiter Peter Strosack und Lukas Krzikalla. Sebastian Naumann wird als Alternative im Kader stehen.

Kreisläufer Benjamin Meschke machte beim Gespräch mit Journalisten am Mittwoch vor allem einen entscheidenden Faktor für einen Erfolg am Samstag aus: „Wir dürfen uns von Melsungens Spielweise nicht beeindrucken lassen. Wenn wir uns an unseren Plan halten, ist etwas drin.“ Einige Nickligkeiten hätten die Melsunger laut der DHfK-Verantwortlichen in vergangenen Partien im Gepäck gehabt, doch dies sei eben in einer Vollkontakt-Sportart so.

„Wir selbst sind sicher auch kein Kindergarten“, so Trainer Prokop. Gegenüber L-IZ.de pflichtete Meschke bei: „Ich bin ein Fan körperlicher Mannschaften und Spiele, in denen ich richtig dagegenhalten muss.“ Ob er oder Alen Milosevic mehr Spielanteile bekämen, hänge davon ab, wer besser einschlägt. „Milo hat einen tiefen Schwerpunkt und kann sich daher schneller drehen, Benni ist dafür genau so groß wie die Melsunger und kann körperlich eher dagegenhalten. Ich bin auf jeden Fall froh, zwei Varianten zur Verfügung zu haben“, so der Trainer.

Gefahr droht aber nicht nur durch die Körperlichkeit, sondern auch durch Konter über die guten Außenspieler Johannes Sellin und Michael Allendorf. Gegen die Gegenstöße soll eine verbesserte Effizienz im Angriff helfen. „Die beiden rennen sonst schon los, während unser Werfer noch ausholt, weil sie Sjöstrand im Tor vertrauen“, so Christian Prokop.

Daher war auch dies ein Punkt der neben Athletik und Kondition in der Pause seit dem letzten Heimspiel auf dem Trainingsplan gestanden habe. Ebenso wie Siebenmeter, die sich allerdings ohne Wettkampfdruck schwer trainieren lassen. Gute Schützen habe man, es komme nun noch darauf an, dass diese nach dem Weggang beider Schützen der letzten Saison auch die Routine fänden, sich nicht von der Linie aus der Ruhe bringen zu lassen.

2.500 Tickets sind schon verkauft und auch einige Leipziger Olympia-Teilnehmer werden in der Halle sein, darunter Gold-Triathlet Martin Schulz (Paralympics). Anwurf ist am Samstag, 8. Oktober um 19 Uhr.

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