Leipzig feiert seine Marathon-Helden. Mit Carina Schipp und Jakob Stiller setzten sich auf dem langen 42-Kilometer-Kanten wie erwartet die Lokalmatadoren durch. Insgesamt gingen am Sonntag in den verschiedenen Laufdisziplinen 8.637 Teilnehmer aus 60 Ländern an den Start.

“Es war so geil, hier zu gewinnen!”, platzte es freudestrahlend aus Carina Schipp heraus. Bereits zum vierten Mal stand die 31-Jährige damit beim Leipzig Marathon ganz oben auf dem Treppchen. Sie hatte es zunächst langsam angehen lassen, verlor dadurch jedoch den Anschluss zu ihrer Läufergruppe. Außerdem machten ihr Wind und Rückenschmerzen zu schaffen. Als sie die Gruppe wieder eingeholt hatte, ging es besser voran. Den vierten Triumph ließ sie sich nun nicht mehr nehmen, auch wenn die Siegerzeit von 2:57:35 Stunden diesmal nicht ganz so überragend ausfiel. Schipp war das egal: “Ich wollte einfach nur siegen – das habe ich geschafft!”. Fast anderthalb Minuten betrug ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte.
Schipps Trainer Frank Hennig durfte sich gleich doppelt freuen, denn auch sein Schützling Jakob Stiller kam als erster in Ziel. Damit verteidigte der 25-Jährige seinen im Vorjahr noch völlig überraschend erlaufenen Titel. In diesem Jahr allerdings zählte er zu den Top-Favoriten und wurde dieser Rolle souverän gerecht. Doch auch ihm machte der Wind zu schaffen und es war zeitig klar, dass eine Superzeit diesmal nicht zu schaffen sei. “Es gab immer Gegenwind”, erklärte Stiller und fügte fast entschuldigend hinzu: “Das soll aber keine Ausrede sein!”. Lange hielt er sich in einem Führungstrio auf, blieb aber gelassen. “Ich wusste, dass ich auf den letzten zwei, drei Kilometern das bessere Finish habe”. Und so zog er im entscheidenden Augenblick das Tempo an und verwies seinen Trainingskamerade Lars Rößler (Jena) sowie Dennis Jünemann (Würzburg) auf die Plätze. “Es ist ein schönes Gefühl, zu Hause zu laufen”, jubilierte Jakob Stiller im Ziel.

Es gab am Sonntag aber noch weitere einheimische Siege, denn auf den beiden kürzeren Strecken hatten Leipzigs Frauen die Nase vorn. Den Halbmarathon entschied mit über viereinhalb Minuten Vorsprung Sandra Boitz (SC DHfK) klar für sich, während Leichtathletin Melanie Apitzsch (LAZ Leipzig) über 10 Kilometer als Erste einkam.
Nicht nur der sportliche Wettkampf stand im Mittelpunkt. In einem Prominentenlauf – an dem zum Beispiel die Handballer vom HC Leipzig und des SC DHfK teilnahmen – kam die Spendensumme von insgesamt 8.000 Euro zusammen. Titelsponsor Stadtwerke Leipzig hatte ein symbolisches Startgeld von 50 Euro pro Teilnehmer gespendet, was dem Myelin-Projekt zugute kommen wird. Dessen Schirmherren, Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und Leipzigs Motorsport-Talent Marvin Kirchhöfer, waren neben vielen anderen Akteuren ebenfalls auf dem 4-Kilometer-Kurs zu finden.
Marathon:
Jakob Stiller (Runnerspoint Leipzig) – 2:33:30 Stunden
Carina Schipp (Runnerspoint Leipzig) – 2:57:35 Stunden

Halbmarathon:
Lucas Herrmann (LG Süd Berlin) – 1:07:51 Stunden
Sandra Boitz (SC DHfK Leipzig) – 1:22:38 Stunden

10 Kilometer Lauf/ Walking:
John Heiland (Bike24TriTeam Mitteldeutschland) – 0:32:49 Stunden
Melanie Apitzsch (LAZ Leipzig) – 0:36:20 Stunden

Lizensierte Skater – Halbmarathon:
Philipp Forstner (Blau-Gelb Groß-Gerau) – 0:35:48 Stunden
Tina Strüver (Golze-Girls, Halle/ Saale) – 0:41:13 StundenSkater, Breitensport – Halbmarathon:
Max Fröhlich (Cado Motus DD/GRV) – 0:38:37 Stunden
Julia Köpernik (Hallescher ISC) – 0:46:44 Stunden

Rollstuhl/ Handbike – Halbmarathon:
Lars Uhlemann (Team Rehability) – 0:37:40 Stunden
Michaela Schlett (SC DHfK Leipzig) – 0:59:52 Stunden

Schülerstaffeln Gymnasium:
Sportgymnasium Leipzig – 0:11:30 Stunden

Schülerstaffeln Mittelschulen:
Sportmittelschule Leipzig – 0:13:13 Stunden

Mehr Informationen:
www.leipzigmarathon.de

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