Im Jahr 2015 hat sie es getan, 2017 ebenfalls - und nun setzte Juliane Meyer noch mal einen drauf. Die Läuferin des SC DHfK war am Sonntag zum dritten Mal die schnellste Frau beim Leipzig Marathon. Die 29-Jährige gewann in 3:00:37 Stunden - und war sich bis zum Start im Unklaren darüber, ob sie die Strecke überhaupt schaffen würde. L-IZ.de sprach im Ziel mit der Siegerin.

Juliane, Sie haben sich erst am Vortag dazu entschieden, beim Marathon zu starten. Warum so kurzfristig?
Am GrĂĽndonnerstag bin ich beim Krafttraining gestĂĽrzt, habe mich verletzt und war ĂĽber zwei Wochen komplett raus – ohne jegliche Bewegung. Ich dachte, der Marathon ist damit vorbei. Ich habe dann wieder mit 4 Kilometern begonnen, hatte dann nur noch eine Woche. Es war einfach ein GlĂĽcksspiel, ob es funktioniert.

Wie hat es sich dann heute fĂĽr Sie auf der Strecke angefĂĽhlt?
Es hat sich wahnsinnig gut angefĂĽhlt, weil es mir besser ging als in den anderen Jahren. Das ist verrĂĽckt, aber der Kopf macht beim Ausdauersport so viel aus. Ich wusste, jeder Meter, den ich heute laufe, ist ein Geschenk. Ich habe es einfach genossen und gar nicht ĂĽber die komplette Strecke nachgedacht.

Und wenn man dann merkt, man kann es schaffen, gibt einem das natürlich zusätzlichen Schub. Die Menschen an der Strecke waren ganz toll, und ich bin einfach glücklich.

Juliane Meyer klatscht beim Zieleinlauf noch mit Moderator Roman Knoblauch ab. Foto: Jan Kaefer
Juliane Meyer klatscht beim Zieleinlauf noch mit Moderator Roman Knoblauch ab. Foto: Jan Kaefer

Wann sind Sie in FĂĽhrung gegangen?
Ich war von Anfang an vorn. Erst eine Minute, drei Minuten – dann hörte ich irgendwann zehn. Aber man darf nicht denken, dass man dann auch gewinnt. Die schlimmste Stelle ist, wenn man nach einer halben Runde hier als FĂĽhrende durchläuft und alle denken, die hat das Ding.

Denn die zweite Hälfte ist einfach die schwerste, und man läuft mit diesem Druck weiter. Ich habe dann versucht, ein bisschen Tempo rauszunehmen, weil ich wusste, dass hintenraus das Training fehlte und es hart werden würde. Also Tempo rein, Tempo raus. Es war ein Sicherheitslauf mit total viel Spaß.

Ich habe Sie kurz vor unserem Gespräch sagen hören: “Ich kann gar nicht heulen, so glĂĽcklich bin ich!”…
Ich wollte! Aber ich denke, das kommt dann später. Es ist echt unfassbar! Danke an alle, die organisiert und an mich geglaubt habe, die angefeuert haben, herumgesprungen sind oder mich nassgespritzt haben.

Mehr Informationen und alle Ergebnisse:
www.leipzigmarathon.de

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