Die Ouvertüre zu den 118. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften spielte auf dem historischen Hauptmarkt im Herzen Nürnbergs. Für die Wettbewerbe im Kugelstoßen wurde extra eine eigene Arena errichtet, in der am Freitag die schweren Kugeln flogen. Überraschungen blieben im Kampf um den Titel aus - was aus sächsischer Sicht großartig war. Denn sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern kamen die Deutschen Meister 2018 aus dem Freistaat. Während Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) ihr 6. DM-Gold einsackte, feierte David Storl (SC DHfK Leipzig) bereits seinen 8. Titel.

“Ich hatte gute Unterstützung, denn meine Frau und mein Kind waren hier. Da wollte ich natürlich einen raushauen, aber leider hat es heute nicht so ganz gepasst. Aber nach den Strapazen der Anreise war das trotzdem gar nicht so schlecht.”, schätzte Storl – der erst in der Nacht von der Diamond League aus Monaco eingetroffen war – seinen Auftritt ein. Bereits im ersten Versuch hatte er mit einer Weite von 21,26 Metern alle Zweifel beseitigt. Es war auch gleichzeitig die beste Weite des Abends, wenngleich der Leipziger – bis auf einen ungültigen Versuch – durchweg in den Zwanzigern landete.

David Storl vom SC DHfK Leipzig bleibt die unangefochtene Nummer 1 in Deutschland. Foto: Jan Kaefer
David Storl vom SC DHfK Leipzig bleibt die unangefochtene Nummer 1 in Deutschland. Foto: Jan Kaefer

Die zwanzig Meter zu erobern war keinem der elf anderen Kandidaten vergönnt, was der Deutsche Serienmeister auch bedauert. “Es ist ein bisschen traurig, dass die Konkurrenz es noch nicht ganz so auf die Reihe kriegt. Aber ich glaube, dass die Jungs auf einem guten Weg sind. Sie haben sich im Bereich von 19 bis 19,50 Meter gut stabilisiert. Vielleicht platzt irgendwann der Knoten und es kommt das Fünkchen Glück dazu, dass da auch wieder zwei, drei Leute über 20 Meter stoßen.”

Ebenso souverän löste bei den Frauen Christina Schwanitz ihre Aufgabe. Die Erzgebirglerin brachte drei ihrer sechs Versuche ins Ziel (19,55 m/ 19,05 m/ 20,06 m), die ebenfalls alle für Gold gereicht hätten. Routine schien die Goldmedaille für die 32-Jährige, die im letzten Jahr Mutter von Zwillingen geworden war, trotzdem nicht zu sein. Denn bei der Siegerehrung konnte Schwanitz ein paar Tränen nicht unterdrücken.

Christina Schwanitz (Erzgebirge) meldet sich nach der Geburt von Zwillingen standesgemäß mit Gold zurück. Foto: Jan Kaefer
Christina Schwanitz (Erzgebirge) meldet sich nach der Geburt von Zwillingen standesgemäß mit Gold zurück. Foto: Jan Kaefer

Am Samstag und Sonntag geht die Leichtathletik-DM dann im Nürnberger Max-Morlock-Stadion weiter. Es sind auch reichlich Leipziger Athleten am Start. Die L-IZ wird Sie auf dem Laufenden halten.

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