Zwar wird das neue Bootshaus schon fleißig genutzt, natürlich gibt es bei einem Neubau aber auch eine offizielle Übergabe. Die findet am Dienstag Abend statt, woran Club-Präsident Frithjof Bergner sehr gelegen war: "Vergangene Woche ist unser Verein 20 Jahre alt geworden, ich wollte diese Anlässe gerne gemeinsam feiern." Der Termin vor dem bundeseinheitlichen Feiertag wird wohl auch den Zuspruch der 280 Mitglieder finden.

Drei Jahre betrug die Bauzeit in Abschnitten, die Sanitär- und Elektrosanierung fiel in den ersten. “Es traten Kriechströme auf, das heißt, leichte Stromschläge waren keine Seltenheit.” Für Wassersportler ist das natürlich besonders ungünstig, schließlich betreten sie ihre Bauten öfter mal nass. 1,4 Millionen Euro betrugen die Umbaukosten insgesamt – finanziert von Bund, dem Freistaat und der Stadt.

Das klingt erstmal viel, doch wo ein Investitionsstau aufläuft, wie beim Ursprungsbau aus den 1950er-Jahren, kann eben nicht so einfach Abhilfe geschaffen werden. Das zeigen auch andere Bauprojekte in der Stadt. Bergner ist wichtig, dass für die Zukunft gedacht wurde. “Wir haben eine moderne Grundwasserwärmetauschheizung, die macht uns unabhängig von rasant steigenden Preisen bei Öl und Gas.” Bei diesem Typ Heizung wird Grundwasser hochgepumpt, durch einen Wärmetauscher die zum Heizen benötigte Energie entzogen und das etwa 1 Grad kühlere Wasser in den Fluss abgelassen. Das System braucht lediglich noch Strom um in Gang zu bleiben.
Sollte die Preisentwicklung bei Öl und Gas in den nächsten Jahren so weiter gehen, dürften hier etliche Tausend Euro an Betriebskosten gespart werden. Da der Verein als Pächter bei der Stadt einen Betriebskostenzuschuss beantragen kann, kommt diese Investition auch der öffentlichen Hand zu Gute. Auch sonst ist das Gebäude auf einem modernen Stand. “Wir haben nun endlich getrennte Umkleiden für den Freizeit- und den Leistungssport, das konnte zuvor schon einmal sehr eng werden”, erklärt Frithjof Bergner gegenüber L-IZ.de bei einem Rundgang. “Das ist schon wichtig”, findet auch Jan Benzien, “denn im Winter verbringen wir etwa 80 Prozent unserer Trainingszeiten hier für Grundlagen.” Ebenso hinzugekommen ist ein Raum für leichte Ausgleichsgymnastik.

Ein höherer Wohlfühlfaktor also, der bei den Sportlern auch für Motivation sorgt. Dass die stimmt, beweist das grüne Band, mit dem der LKC ebenfalls am Dienstag ausgezeichnet wird. Damit prämiert der Deutsche Olympische Sportbund hervorragende Nachwuchsarbeit für den Leistungssport, bereits zum dritten Mal bekomme der Verein die Auszeichnung, erzählt Bergner nicht ohne berechtigten Stolz. Besonders der zweite Platz der Junioren Aaron Jüttner und Piet Wagner bei der Europameisterschaft überzeugte wohl die Juroren.
Gründe zu feiern gibt es also genug für den Leipziger Kanu-Club und vielleicht kommen ja im nächsten Jahr noch ein paar Titel hinzu. Im neuen Tagungsraum könnten sich die Mitglieder die Erfolge nun auch live anschauen, auch wenn die Technik wohl eher für Tagungen und Trainerfortbildungen genutzt werden wird. Zunächst aber tagt am Dienstagnachmittag der Fachausschuss Sport ausnahmsweise außerhalb des Rathauses dort.

Meldung des LKC zum Vize-Titel für Jüttner/Wagner: www.leipziger-kc.de/?q=node/467

Der Auftritt des Vereins: www.leipziger-kc.de

Informationen zum Preis “Das grüne Band”: www.dosb.de/de/dasgrueneband

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