Als Sechster des Halbfinals startete Jan Benzien im Finale der Einer-Kanadier früh. Er erwischte einen starken Lauf und als mit Sideris Tasiadis nur noch ein Sportler an der Startlinie stand, war klar: Es würde einen deutschen Europameister geben. Wieder einmal ging es zwischen dem Augsburger und dem Leipziger knapp zu. Sideris Tasiadis lag bei der Zwischenzeit etwas zurück, musste also auf dem zweiten Streckenabschnitt riskieren. Er fuhr die schnellere Zeit, berührte allerdings ein Tor und kassierte zwei Strafsekunden.

Diese brachten Jan Benzien vom Leipziger Kanu Club dann den Sieg. “Es macht unheimlich Spaß, mal wieder ganz oben zu stehen”, sagte Benzien. Er habe das richtige Maß zwischen Sicherheit und Risiko gefunden. “Es ist gut, nach 2009 wieder mal eine Einzelmedaille gewonnen zu haben, das ist auf jeden Fall gut fürs Selbstvertrauen aber auch für meine Sponsoren, die mich toll unterstützen”, freute sich der neue Europameister. Damals hatte er die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften gewonnen.

Franz Anton kam ebenfalls ins Finale und erreichte den neunten Platz, zusammen mit Jan Benzien und Sideris Tasiadis gab es im Team-Wettbewerb die Silbermedaille hinter den slowakischen Paddlern. Die Leipzigerinnen Cindy Pöschel und Karolin Wagner konnten sich nicht für das Finale qualifizieren, Karolin Wagner ist aber auch bei ihrem ersten internationalen Wettkampf bei den Erwachsenen eher nach Krakow gereist, um Erfahrungen zu sammeln.

Als weiteres Boot des Deutschen Kanu Verbandes gewann Sebastian Schubert Bronze im Einer-Kajak. Chef-Trainer Michael Trummer dürfte mit der Bilanz des ersten Tages also hoch zufrieden sein, auch wenn die Meisterschaft wegen des Hochwassers einen Tag später gestartet war. Am Sonntag treten Franz Anton und Jan Benzien im Zweier-Kanadier an und haben durchaus Medaillenchancen.
Herren, Kajak-Einer:
1. Jiri Prskavec (CZE) 81,17 (0), 2. Michael Kurt (SUI) 81,80 (0), 3. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 83,62 (0), 4. Dariusz Popiela (POL) 83,95 (0), 5. Giovanni De Gennaro (ITA) 84,34 (0), 6. Samuel Hernanz (ESP) 84,41 (0), … 18. Hannes Aigner (GER/Augsburg) 88,20 (2), 45. Fabian Dörfler (GER/Augsburg) 137,29 (50).
Team-Wettbewerb, 3x K1: 1. Tschechien 92,30 (2), 2. Deutschland (Hannes Aigner, Sebastian Schubert, Fabian Dörfler) 94,24 (0), 3. Polen 94,24 (0), 4. Slowakei 99,26 (4), 5. Schweiz 99,84 (0), 6. Österreich 102,62 (2).

Canadier-Einer:
1. Jan Benzien (GER/Leipzig) 89,80 (0), 2. Sideris Tasiadis (GER/Augsburg) 91,22 (2), 3. Matej Benus (SVK) 91,57 (0), 4. Jon Erguin (ESP) 95,04 (2), 5. Ander Elosegi (ESP) 95,16 (2), 6. Denis Gargaud Chanut (FRA) 96,12 (4), … 9. Franz Anton (GER/Leipzig) 102,52 (6).
Team-Wettbewerb, 3x C1: 1. Slowakei 98,99 (0), 2. Deutschland (Sideris Tasiadis, Jan Benzien, Franz Anton) 100,53 (0), 3. Slowenien 103,58 (4), 4. Italien 104,19 (0), 5. Großbritannien 110,54 (4), 6. Spanien 112,72 (6).

Damen, Canadier-Einer:
1. Caroline Loir (FRA) 114,39 (0), 2. Julia Schmid (AUT) 114,91 (0), 3. Nuria Vilarrubla (ESP) 123,21 (0), 4. Alexandra Lyachina (RUS) 131,03 (2), 5. Oriane Rebours (FRA) 136,74 (10), 6. Kimberly Woods (GBR) 138,51 (6), … 12. Karolin Wagner (GER/Leipzig) 174,42 (0), 16. Mira Louen (GER/Hilden) 185,92 (58).

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