Am 17. und 18. Juni 2022 findet in den inspirierenden Räumen des Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig im GRASSI zum 23. Mal das Alte Musik Fest statt. Studierende und Dozenten präsentieren unter dem Bachfest-Motto „Bach – We are family“ das weitreichende Spektrum der Fachrichtung Alte Musik der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.

Eröffnet wird das Fest am Freitag, dem 17.6., um 19.30 Uhr im Grassimuseum mit der Opernproduktion „La Resurrezione“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759).

Als der junge 21-jährige Händel 1706 in Rom eintraf (hier lebte und arbeitete er hauptsächlich die nächsten vier Jahre), wurde er binnen weniger Tage der neue Musikstar dieser Stadt. Die mächtigen und kunstliebenden Kardinäle Ottoboni, Pamphili, Colonna und Ruspoli (letzterer wird sein „fester“ Arbeitgeber werden) wetteiferten um die Werke des „Caro Sassone“, des „Geschätzten Sachsen“, wie Händel liebevoll und bewundernd von den Römern genannt wurde.

Ihm standen in den Privatkapellen der Kardinäle und des Papstes die besten Musiker und Sänger der damaligen Zeit zur Verfügung. Und so komponierte er wie im Rausch neben Oratorien und katholischer Kirchenmusik etwa 100 Kantaten, in denen er einen einzigartigen Reichtum an Klangfarben, Instrumentalsoli und virtuosen Gesangslinien vereinen konnte. Von den hunderten von Melodien dieser Schaffensexplosion wird er noch den Rest seines Lebens wie aus einem enormen Ideen-Steinbruch schöpfen. 

Das für Ostern 1708 geschriebene Oratorium „La Resurrezione“ („Die Auferstehung“) war von Beginn an als szenische Produktion gedacht. In den Rechnungsbüchern des Haushaltes der Ruspoli, wo das Werk erstmals in deren Palast Bonelli unter der Leitung A. Corellis erklang, finden sich Belege, dass mehrere Handwerksbetriebe mit dem Bau einer Bühne und von Dekorationen beauftragt waren.

Auch musikalisch wirkt das Werk eher wie eine Oper als ein geistliches Oratorium (was seinerzeit zu Verstimmungen mit dem Papst führte, der solche dramatischen „Vergnügungen“ untersagt hatte). Dramatischen Konfliktstoff bieten inhaltlich zwei miteinander verknüpfte Handlungsstränge: einerseits der Kampf zwischen dem Teufel Lucifer und einem Engel, andererseits die Verzweiflung über den Tod Jesu und die Hoffnung auf Erlösung durch dessen Auferstehung der drei anderen handelnden Personen Maria Magdalena, Maria des Kleophas und Jünger Johannes.

„La Resurrezione“ fasziniert musikalisch durch wilde, kühne Harmonik, virtuose Gesangs- und Instrumentalpartien und den von grenzenloser Fantasie geschaffenen unverwechselbaren Charakter jeder einzelnen Nummer … Partien für obligate Orchesterinstrumente wie Trompete, Oboe, Blockflöte, Traversflöte, Viola da gamba und Theorbe machen das Stück zu einem der klanglich farbigsten und raffiniertesten Kompositionen Händels.

Am Samstag, dem 18.6., finden um 11 Uhr und um 16 Uhr Wandelkonzerte und um 14.30 Uhr ein Kinderkonzert in den Räumen des Museums für Musikinstrumente statt.

Den Abschluss bildet um 19.30 Uhr im Foyer des Grassimuseums wieder ein Akademiekonzert, das von einem Gesangs- und Instrumentalensemble der Fachrichtung Alte Musik ausgeführt wird. Es steht unter dem Motto „Wo ist mein Wunsch, mein Lied?“, und es erklingen unter der Leitung von Prof. Stephan Rath Vokal- und Instrumentalwerke der Söhne Johann Sebastian Bachs: Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian.

Karten über das Kartenbüro des Bachfestes und das Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, Tel. 0341/9730-750 oder musik.museum@uni-leipzig.de

Freitag, 17.6. – Samstag, 18.6.2022, Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, Johannisplatz 5-11

Alte Musik Fest 

in Kooperation mit dem Bachfest Leipzig

Motto: „Bach – We are family“

Gesamtleitung: Prof. Stephan Rath

Projekt der Fachrichtung Alte Musik

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