Dass in Leipzig irgendwann E-Busse rollen, ist schon seit Jahren klar. Nur den Anbietermarkt für leistungsfähige E-Busse gab es noch nicht, als 2013 das erste Testprojekt für Elektrobusse im Leipziger Liniennetz geplant wurde. Der erste Testbus rollte 2016 los. Nach ersten Tests in Dresden suchte das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) in Zusammenarbeit mit den LVB nach der richtigen Lösung für Leipzig. Jetzt wurde tatsächlich die erste E-Bus-Flotte bestellt.

Das teilten die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am Montag, 4. Mai, mit: Die ersten Elektrobusse für den Einsatz im Liniendienst wurden bestellt. Nachdem die zuständigen Aufsichtsgremien dem Ergebnis der europaweiten Ausschreibung zustimmten, gehen die LVB damit den nächsten Schritt zum geplanten Einstieg in die Elektromobilität.

Bestellt werden 21 12-Meter-Busse mit Elektromotor bei der VDL Bus & Coach Deutschland GmbH, Tochter des niederländischen Busbauers VDL. Das Unternehmen setzte sich bei dem notwendigen europäischen Vergabeverfahren sowie dem vorgeschalteten Wettbewerb und Verhandlungen durch.

„Bereits 2018 beschloss der LVB-Aufsichtsrat auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie den schrittweisen Einstieg in die Beschaffung von Elektrobussen. Wir freuen uns, nun diese wichtige Etappe zu nehmen und damit einen weiteren aktiven Beitrag zu den Umweltzielen der Stadt Leipzig leisten zu können“, erklärt dazu Ronald Juhrs, Geschäftsführer Technik und Betrieb der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Geliefert werden sollen die neuen Elektrobusse Ende dieses Jahres. Sie werden dann schrittweise auf den Buslinie 74, 76 und 89 eingesetzt.

Außerdem ist die Erweiterung um die Gelenkbuslinie 60 in Vorbereitung. Die Ausschreibung der geplanten Elektro-Gelenkbusse soll noch in diesem Jahr erfolgen – die Lieferung bis zum Jahr 2022. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie durch Landesmittel.

Die LVB engagieren sich entsprechend der Umweltziele der Stadt und ihrer Programme sowie unter Ausnutzung der aktuellen Förderlandschaft für den Aufbau der ersten drei reinen Elektrobuslinien. Die schrittweise Elektrifizierung des Linienbusverkehrs durch Ablösung der Dieselantriebe dient den Zielen des Energie- und Klimaschutzprogramms, des Luftreinhalteplans und Green City Plan Leipzig sowie des Lärmaktionsplans der Stadt Leipzig.

Ergänzt wird die Beschaffung mit Dieselbussen höchster Abgasnormen und effizienter Antriebstechnik, um weiter die Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Die derzeitige Technologie- und Marktlage ermöglicht noch keinen Totalverzicht auf Dieselantriebe. Unterstützt werden die LVB beim Kauf von 16 Standard-Gelenkomnibussen und 34 Standard-Linienomnibussen mit 4,3 Millionen Euro durch den Freistaat Sachsen.

Grüne fordern LVB zur Bewerbung um Förderung für Elektrobusse auf

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Elektrobusse schleppen ebenso wie E-Autos mit der Batterie einen klimaunfreundlichen Balast mit sich herum, der ständig mit bewegt werden muß. Für die Herstellung der Batterien erfolgt ein enormer Recourcenverbrauch. Warum kommt Niemand auf die Idee die O-Busse wieder einzuführen, die bis Mitte der 60ziger Jahre auch in Leipzig fuhren. Heute findet man O-Bus Systeme noch in osteuropäischen Städten. Und das würde sicher gut mit den Straßenbahn-oberleitungen kombinierbar sein, zumindestens bei der Wartung. Ch

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