Ladeinfrastruktur für E-Autos in Leipzig: Die Zahl der Ladepunkte wuchs schneller als die der E-Autos

An den vorhandenen Ladepunkten liegt es nicht, dass Leipzig bei der Zahl der gemeldeten Elektrofahrzeuge hinter anderen deutschen Großstädten herkleckert. Das belegt jetzt eine Antwort des Amtes für Wirtschaftsförderung auf eine Anfrage der CDU-Fraktion hin. Im Gegenteil: In keiner der verglichenen Großstädte ist das Verhältnis von Ladepunkten zu E-Fahrzeugen so günstig wie in Leipzig. Aber das liegt eben auch daran, dass die prognostizierten Zahlen von E-Autos in Leipzig bisher nicht erreicht wurden.

Das heißt: Das Ausbaukonzept für die Ladestruktur läuft den Kaufzahlen für E-Autos deutlich voraus. Das Amt für Wirtschaftsförderung hat die aktuellen Zahlen auf die Anfrage der CDU-Fraktion hin aufgedröselt. „Die Fortschreibung des Ladeinfrastrukturkonzeptes gab zuletzt einen Ein- und Ausblick in die Thematik. Hierbei wurde für 2025 in Leipzig ein E-Pkw-Anteil von 10,5 % vorausgesagt sowie 1.643 benötigte Ladepunkte“, hatte die CDU-Fraktion die Zielwerte für Leipzig angeführt.

Aber gerade was die Zahlen von E-Autos betrifft, bleibt Leipzig noch hinter den Prognosen zurück, wie das Amt für Wirtschaftsförderung mitteilt: „In Leipzig sind zum Stand 01.01.2025 insgesamt 234.947 Kfz zugelassen. Dies entspricht 0,37 Kfz pro Einwohner.

Von den in Leipzig zugelassenen Kfz sind zum 01.01.2025:
6.098 Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV)
4.360 Plug-in-Hybrid Fahrzeuge (PHEV)

Die Zahlen entsprechen einem Anteil von 2,6 % BEV und 1,85 % PHEV. Insgesamt sind daher 10.458 Fahrzeuge auf Ladeinfrastruktur angewiesen, dies entspricht 4,5 % aller in Leipzig zugelassener Kfz.

Im Vergleich zum deutschen Durchschnitt mit 5,3 % BEV und PHEV, am gesamten Kfz Bestand, liegt Leipzig darunter.“

Beim Ausbau des Ladeinfrastruktursystems hat Leipzig zumindest Ende 20214 noch nicht die prognostizierten Zahlen erreicht, aber bietet ein im Vergleich derzeit günstiges Angebot zwischen Ladepunkten und gemeldeten E-Autos: „Das auf Daten des Ladesäulenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) basierende Ladeinfrastruktur Dashboard der Stand Leipzig, führt zum Stand 31.12.2024 1.256 Ladepunkte für Leipzig auf. Dies ist der Bestand im öffentlichen und halböffentlichen Raum (z. B. Supermarkt) (zusammen öffentlich zugänglich)“, erklärt das Amt für Wirtschaftsförderung.

„Das bedeutet, dass in Leipzig im Durchschnitt 8,3 Fahrzeuge auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt entfallen. Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten, ähnlicher Größenordnung, ist Leipzig bei der Anzahl der E-Kfz je Ladepunkt führend.“

Kein Anbieter denkt an Rückbau der Ladepunkte

Wie man der Tabelle entnehmen kann, übertrifft Leipzig bei der Anzahl der Ladepunkte auch Städte wie Dresden und Dortmund. Und das bedeutet eben auch, dass an den Ladepunkten noch jede Menge Luft nach oben ist, was das „Betanken“ von E-Fahrzeugen betrifft.

Das Amt für Wirtschaftsförderung dazu: „Die Zahlen reichen von 1,56 Ladevorgängen bis 2,3 Ladevorgängen pro Tag pro Ladepunkt. Im Durchschnitt wird an den Ladepunkten 3,5 Stunden (Normal- und Schnellladen zusammengefasst) geladen. Hierbei muss beachtet werden, dass Schnellladepunkte deutlich häufiger und kürzer genutzt werden.“

Die Zahlen besagen trotzdem, dass die Ladepunkte in den meisten Zeiten nicht annähernd ausgelastet sind. Wobei die CDU-Fraktion auch wissen wollte, ob Betreiber der Ladestationen auch daran denken, unrentable Ladestationen wieder zurückzubauen.

Doch gerade das sei nicht der Fall, stellt das Amt für Wirtschaftsförderung fest: „Ein Rückbau einzelner Stationen wird von keinem Betreiber in Erwägung gezogen.

Es ist eher das Gegenteil der Fall. Obwohl Leipzig bei den E-Fahrzeugen pro Ladepunkt unter dem Schnitt anderer Städte liegt, ist Leipzig nach Aussage der befragten Betreiber ein attraktiver Standort für weitere Investitionen in den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Dies bestätigt auch der weiter steigende Markthochlauf der E-Fahrzeuge.“

Das heißt: Das System ist auf Zuwachs angelegt und – anders als diverse Politiker, die wie vernarrt in Verbrenner sind – sind die Betreiber der Anlagen zuversichtlich, dass die Zahl der E-Autos in der nächsten Zeit deutlich wachsen wird. Dass die Ladepunkte schon existieren, dürfte da manchem Autokäufer die Entscheidung leichter machen.