Monatelang kämpften zahlreiche Leipziger dafür, dass die Stadt keine kommunalen Flächen mehr an Zirkusbetriebe mit Wildtieren vergibt. Nun stimmte der Stadtrat dem Anliegen zu.

In den vergangenen Tagen hatte sich die Auseinandersetzung zwischen Freunden der Wildtiere, Stadtverwaltung und Stadträten nochmals zugespitzt. Erstere beklagten, dass ihre Petition über Monate in der Schwebe gelegen hätte. Die ablehnende Haltung der Stadtverwaltung konnte sie nicht überzeugen. Diese habe verkannt, dass es nicht um ein Verbot gehe, denn auf privaten Flächen könne es solche Vorführungen auch weiterhin geben. Zudem sei die Rechtslage falsch eingeschätzt worden. Ein Alternativvorschlag „zementiere“ lediglich den Status Quo.

Auch ein Gespräch mit Vertretern des Ordnungsdezernats sei nicht zufriedenstellend verlaufen. Dieses fand erst zwei Tage vor der heutigen Stadtratssitzung statt.

Die SPD reichte heute einen neuen Beschlussvorschlag ein. Darin heißt es: „Der Verwaltungsvorschlag zur Petition wird konkretisiert durch einen Passus, der, basierend auf einem Bundesratsbeschluss von 2011, angibt, dass städtische Flächen nicht mehr für Zirkusbetriebe zur Verfügung gestellt werden, die nichtmenschliche Primaten, Elefanten, Großbären, Nashörner, Flusspferde und Giraffen mitführen.“

Im Stadtrat entbrannte eine ausgiebige Diskussion darüber, welche Formulierungen womöglich rechtswidrig sein könnten. Am Ende stimmte jedoch eine Mehrheit für den Vorschlag der SPD. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hatte zuvor erklärt: „Die Kritik, dass es sich so lange hingezogen hat, müssen wir annehmen.“

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Es macht mich mehr als glücklich, dass es endlich ein Einlenken der Stadt zu der antiquierten Institution Zirkus gibt.

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