Sachsens Landesregierung hat das Weiterlaufen des Deutschlandtickets für 2025 heute per Kabinettsbeschluss festgezurrt. Damit soll der bisherige Mechanismus zur Finanzierung fortgesetzt werden. Und: Mehr als fünf Jahre nach einem rechtsterroristischen Anschlag in Halle an der Saale soll erneut ein junger Mann Anschlagspläne auf die dortige Synagoge gefasst haben. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 29. April 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Deutschlandticket für 2025 gesichert: Sachsens Regierungskabinett verabschiedet Verordnung
Bundesweite Nahverkehrs-Nutzung für 58 Euro im Monat: Das Deutschlandticket macht es seit zwei Jahren möglich. Die Finanzierung dieses Modells ist in Sachsen nun auch für 2025 gesichert. Das Dresdener Regierungskabinett verabschiedete am Dienstag die Deutschlandticket-Finanzierungsverordnung 2025, die den Verkehrsunternehmen zugleich Rechtssicherheit bietet.
Gemäß dem bisherigen Finanzierungsmechanismus werden Bund und Land den Ausgleich für Einnahmeausfälle jeweils zu 50 Prozent übernehmen. Die Differenz zwischen Soll und Ist wird dann an die jeweiligen Verkehrsunternehmen weitergereicht.
Allein in Sachsen nutzen etwa 540.000 Personen das Deutschlandticket, das günstige und flexible Mobilität abseits des Privat-PKWs verspricht. Nicht zuletzt dieses Abo-Modell dürfte eine Erklärung sein, warum die ÖPNV-Nutzung inzwischen das Niveau von 2019 übersteigt – dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, die vorübergehend zu einem massiven Einbruch der Fahrgastzahlen führte.
Plante er einen Anschlag auf die Hallenser Synagoge? 19-Jähriger in Haft genommen
Dieser Verdacht ruft furchtbare Erinnerungen wach. Über fünfeinhalb Jahre nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Halle an der Saale mit zwei Todesopfern und mehreren Verletzten soll die dortige Synagoge erneut im Visier eines Rechtsextremisten gewesen sein. Bereits am 22. Februar wurde ein 19-Jähriger in der Schweiz gefasst, der inzwischen ausgeliefert wurde und seit einer Woche in Untersuchungshaft sitzt. Gegen ihn wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in Tateinheit mit unerlaubtem Besitz einer Schusswaffe ermittelt.
Laut Hallenser Staatsanwaltschaft soll der junge Mann zwischen Juli 2024 und Februar 2025 in einer Telegram-Chatgruppe wiederholt von Anschlagsplänen auf das jüdische Gotteshaus erzählt haben. Im Februar habe er sich eine Langwaffe zur Realisierung seiner Pläne beschafft, ohne dass zum Zeitpunkt der Verhaftung nach jetzigem Wissen bereits ein konkretes Datum feststand. Der Tatverdächtige bestreite die Ernsthaftigkeit seiner Pläne, die Ermittlungen dauern an.
Bereits am 9. Oktober 2019 war die Synagoge in Halle Ziel eines Angriffs: Damals versuchte ein bewaffneter Rechtsextremist, in das Gebäude einzudringen, das am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur voll mit Gläubigen war. Die Tür hielt seinem Beschuss jedoch stand, sodass der Attentäter erst eine Passantin (40) und kurz darauf einen jungen Mann (20) kaltblütig erschoss. Auf seiner Flucht verletzte er weitere Personen, ehe er gefasst wurde. Der heute 33-Jährige zeigte sich im Prozess kalt und reuelos. Das Urteil: lebenslange Haft mit besonderer Schwere der Schuld plus Sicherungsverwahrung.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Wir sind Leutzscher! BSG Chemie-Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum eröffnet
Kann KI unsere Probleme lösen und was regelt der AI Act? Gespräch mit Peter Hense
Premiere am 10. Mai im Opernhaus: Peter Tschaikowskis „Pique Dame“
Spionage in Sachsen? 2024 wurden fünfmal unbekannte Drohnen über Bundeswehr-Anlagen gesichtet
Ab 5. Mai: Stadt markiert 14 weitere Parkplätze in der Karl-Heine-Straße
Ein Jahr Gebäudetyp E in Sachsen: Immer noch kein Fortschritt? Ein Gastbeitrag
Was sonst noch wichtig war:
Er soll für den chinesischen Geheimdienst spioniert haben: Jetzt wurde gegen einen Ex-Mitarbeiter des sächsischen AfD-Politikers Maximilian Krah sowie eine mutmaßliche Komplizin Anklage erhoben.
Muslimischen Frauen bleibt das Autofahren mit Gesichtsschleier untersagt, entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.
Nach dem gewaltigen Blackout auf der Iberischen Halbinsel ist die Stromversorgung wieder hergestellt. Aktuell gehen die Betreiber laut eigener Angabe nicht von einem Cyberangriff aus.
Russland hat den Vorschlag der Ukraine zu einer auf 30 Tage ausgedehnten Waffenruhe abgelehnt. Vorab kündigte der Kreml an, dass anlässlich des Gedenkens an das Kriegsende in Europa vor 80 Jahren vom 8. bis 11. Mai eine Feuerpause durch Präsident Putin angeordnet sei. Die Ukraine verteidigt sich seit 24. Februar 2022 gegen einen militärischen Großangriff Russlands.
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:
Keine Kommentare bisher