In Leipzig war einiges los am Wochenende: Unter anderem fand nach jahrelanger Pause wieder das KarliBeben statt, in dessen Nachgang es Samstagnacht leider einen Feuerwehr- und Polizeieinsatz gab sowie reichlich Müll zum Schluss. Auch beim Tag des offenen Denkmals sowie in sportlicher Hinsicht und andernorts war viel los. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, dem 13./14. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

KarliBeben: Neuauflage mit viel Feierlaune und Feuerwehreinsatz zum Schluss

Am Samstagabend fand auf der Karl-Liebknecht-Straße zwischen Kantpark und Alexis-Schumann-Platz zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder das Festival „KarliBeben“ statt. Allerdings blieb es nicht durchweg beim friedlichen Feiern: Wie die Polizeidirektion mitteilt, wurde gegen 22:30 Uhr gemeldet, dass Personen Objekte anzünden.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde Pyrotechnik festgestellt. Polizisten seien mit Gegenständen beworfen worden, heißt es, zudem brannten diverse Baustellenabsperrungen, die Feuerwehr musste löschen. Eine verdächtige Gruppe sei Richtung Fichtestraße geflüchtet. An einem nahegelegenen Konsum wurden zuvor Scheiben beschädigt und Graffitis mit Bezug zum Fall der in Ungarn inhaftierten Person Maja T. angebracht.

Betroffener Konsum. Foto: Lucas Böhme
Die Fenster der Konsum-Filiale, deren Scheiben zerstört wurden, wurden Sonntagvormittag provisorisch mit Holz versehen. Foto: Lucas Böhme

Ein mutmaßliches Bekennerschreiben auf der Plattform Indymedia im Netz bestätigt den Zusammenhang: Man habe den Samstagabend „als konzentrierte Sichtbarkeitsfläche“ benutzt, „um Majas anhaltende, unmenschliche Inhaftierung öffentlichkeitswirksam anzuprangern“, heißt es. Indes ermittelt die Kripo aufgrund Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung.

Müll auf der Karli am Sonntagvormittag. Foto: Lucas Böhme
Müll auf der Karli am Sonntagvormittag. Foto: Lucas Böhme

Und für die Stadtreinigung gab und gibt es viel Arbeit wegen des hinterlassenen Mülls. Was die Verursacher daran hinderte, ihn selbst zu entsorgen, bleibt unklar.

Tag des offenen Denkmals lockt zahlreiche Menschen an

Am Sonntag fand der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ statt. Im Rahmen dieses Aktionstags bot sich Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, unter dem diesjährigen Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich“ den ideellen Wert von Kulturdenkmälern zu ergründen.

Ehemalige Hinrichtungsstätte der DDR. Foto: Böhme
Einer der gefragtesten Leipziger Besichtigungsorte am Tag des offenen Denkmals: In der früheren zentralen Hinrichtungsstätte der DDR in der Südvorstadt wurden zwischen 1960 und 1981 nach heutigem Wissen 64 Menschen exekutiert. Als „todeswürdig“ galten der Justiz damals unter anderem Spionage, Mord und NS-Verbrechen. Die Todesstrafenpraxis war zu DDR-Zeiten streng unter Verschluss und kam erst nach 1989/90 ans Licht. Foto: Lucas Böhme

In Leipzig luden insgesamt 83 Denkmale zur Besichtigung ein, und auch bundesweit war von verwunschenen Burgen über alte Kirchenanlagen bis hin zu Fachwerkhäusern für jeden Geschmack etwas dabei.

Sieg von Lok und ein Zuschauerrekord

Auch sportlich gibt es einiges zu erzählen: Durch einen deutlichen 4:0-Heimsieg gegen den FSV Luckenwalde sind die Regionalliga-Fußballer des 1. FC Lok Leipzig am Samstagnachmittag mit Tabellenführer HFC gleichgezogen. Vor 4.500 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion waren alle vier Treffer bereits in der 1. Halbzeit gefallen. Lok-Angreifer Ayodele Adetula stach dabei mit drei erzielten Toren heraus. Zudem verwandelte Stefan Maderer einen Foulelfmeter.

Einen neuen Zuschauerrekord verzeichnen derweil die Bundesliga-Frauen von RB Leipzig. Das erste Saison-Heimspiel gegen den FC Bayern München verfolgten am Sonntagnachmittag 10.287 Fußballfans. Das waren genau 18 Zuschauer mehr als beim bisherigen Rekord vor zwei Jahren gegen den VfL Wolfsburg (0:2).

Es waren auch die beiden einzigen Partien, welche die Rasenballerinnen in ihrer Historie in der großen RB-Arena austragen durften. Gegen die deutschen Double-Siegerinnen der vergangenen Saison war sportlich für die Leipzigerinnen allerdings nichts zu holen. Die Bayern-Frauen gewannen durch zwei Tore von Lena Oberdorf und einen Treffer von Vanessa Gilles souverän mit 0:3.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

Graffiti, Drogen, Rambazamba: Auf Nachtstreife mit Rick und Alex vom Polizeirevier Leipzig-Südwest

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Weltklasse: Der beste aller Straßenbahnfahrer kommt aus Leipzig!

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Landgericht Leipzig: Prozess um Raubüberfall mit einem Toten liegt vorerst auf Eis

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Was sonst noch so los war:

In der Leipziger Spinnerei fand Samstag der Herbstrundgang statt.

Sachsens BSW hat ein neues Führungsduo: Der Bautzner Parteitag wählte neben dem bisherigen Vorsitzenden Jörg Scheibe (63) nun Ronny Kupke (48) dazu. Sabine Zimmermann (64) hatte ihren Rückzug aus der Parteispitze erklärt, sie wolle sich künftig auf ihre Funktion für den Fraktionsvorsitz im Dresdener Landtag fokussieren.

Einen Dämpfer muss das sächsische BSW hinnehmen, da sein prominentes Mitglied Marcel Machill (57) laut LVZ den Austritt erklärte. Der umstrittene Uni-Professor soll die Entscheidung mit dem Israel-Kurs seiner Partei begründet haben.

Deren Namensgeberin Sahra Wagenknecht (55) war am Samstag selbst in Berlin auf einer großen Demo am Brandenburger Tor: Mehrere tausend Menschen demonstrierten dort mit prominenter Unterstützung gegen Krieg.

Bei einer Razzia in Erfurt hoben Ermittler eine mutmaßliche Drogenbande aus.

Die Kommunalwahlen in NRW am Sonntag gelten als erster, wichtiger Stimmungstest für die Koalition aus Union und SPD im Bund.

Die Bundesregierung hat direkte Gespräche mit dem Taliban-Regime in Afghanistan über Abschiebungen dorthin bestätigt.

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