Das letzte September-Wochenende hielt ein heftiges Auf und Ab der Emotionen bereit. Während es bei der Parkeisenbahn am Auensee und auch auf einigen Fußballplätzen besondere Ereignisse zu feiern gab, sorgte der tragische Unfalltod einer jungen Artistin für tiefe Betroffenheit. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 27./28. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Kleine Dampfloks, große Feier

Gleich zwei 100. Geburtstage wurden am Wochenende am Leipziger Auensee ausgiebig gefeiert. Beide Jubilarinnen waren vor Ort und schnauften unentwegt um das Gewässer. Sie heißen „Lisa“ und „03 002“ – und sie sind Liliputdampflokomotiven. Die beiden baugleichen Exemplare waren 1925 für die Deutsche Verkehrs-Ausstellung in München gefertigt worden, nach einem Entwurf von Oberingenieur Roland Martens.

Ein Vierteljahrhundert rollten die Mini-Loks gemeinsam Seite an Seite. Ihr Weg führte dabei unter anderem über Düsseldorf, Köln, Kamenz und Engelsdorf. Erst im Jahr 1950, nach der noch gemeinsam verbrachten Gartenausstellung in Erfurt, trennten sich die Wege der Stahlrösser. „Lisa“ kam fortan bei der Kinder- bzw. Pioniereisenbahn in Dresden zum Einsatz, während „03 002“ zum gleichen Zweck an den Leipziger Auensee zog.

Zum Festwochenende waren die Liliputbahnen nun kurzzeitig wieder vereint und chauffierten unzählige kleine und große Fahrgäste um den See. Besonderer Höhepunkt dabei waren die Lampionfahrten am Samstagabend, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Tragischer Artisten-Unfall in Bautzen

Es war ein Schock für alle: Während einer Vorstellung im „Circus Paul Busch“ stürzte am Samstag eine 27-jährige Artistin in den Tod. Die Spanierin, die kein Sicherungsseil nutzte, fiel aus einer Höhe von etwa fünf Metern vom Trapez und sei noch an der Unfallstelle verstorben, meldet die saechsische.de.

Knapp 100 Menschen hatten die Zirkusvorstellung im sächsischen Bautzen besucht, unter ihnen auch zahlreiche Familien mit Kindern. Viele von ihnen waren nach dem Unglück sofort nach Hause gefahren. Die vor Ort Gebliebenen wurden umgehend durch ein Kriseninterventionsteam versorgt. Es steht für alle Betroffenen eine telefonische Betreuungshotline (03571-19296) bereit. Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU) sprach den Angehörigen und Hinterbliebenen sein aufrichtiges Mitgefühl aus.

Das Fußball-Wochenende – Pokalkracher und knappe Kisten

Für die Fußball-Frauen der BSG Chemie Leipzig war dieser Sonntag ein ganz besonderes Erlebnis. Erstmals in ihrer noch jungen Abteilungshistorie durfte das Landesliga-Team in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ran. Das Los hatte den Leutzscherinnen mit dem FC Carl Zeiss Jena zudem einen Bundesligisten ins Haus geholt.

Vor knapp 1.200 Fans stemmten sich die Gastgeberinnen im Alfred-Kunze-Sportpark leidenschaftlich gegen den drei Klassen höher spielenden Favoriten. Erst nach einer halben Stunde sorgte ein Jenaer Freistoß für das erste Gegentor. Zehn Minuten später folgte das zweite, aber einen Halbzeitstand von nur 0:2 durften die Chemikerinnen durchaus als Erfolg verbuchen.

Im Laufe der zweiten Hälfte traf Jena noch dreimal, sodass am Ende ein 0:5 auf der Anzeigetafel stand. Die Chemie-Fußballerinnen wurden dennoch für ihre couragierte Leistung gefeiert. „Absolut positiv!“, lautete das Fazit von Kapitänin Fenja Schönball. „Wir haben 90 Minuten das umgesetzt, was wir wollten und haben es Jena unfassbar schwer gemacht.“

Souverän in die nächste Pokalrunde zogen die Frauen von RB Leipzig ein. Der Bundesligist war beim Zweitliga-Vertreter SG 99 Andernach zu Gast. Mit der Bürde der Favoritenrolle hatten die Rasenballerinnen keine Probleme. Bereits zur Halbzeit lagen sie 5:0 vorn und siegten am Ende klar mit 7:0. Dreifache Torschützin war dabei Nationalspielerin Giovanna Hoffmann.

Deutlich engere Resultate produzierten hingegen die Leipziger Fußball-Männer in ihren Ligen. Dort fiel nämlich jeweils nur ein einziges Tor. In der Regionalliga-Partie des 1. FC Lok gegen den SV Babelsberg war es Dorian Cevis, der in der 18. Minute seinen Probstheidaern den bereits achten Sieg in Folge bescherte.

Der BSG Chemie hingegen blieb ein eigener Treffer verwehrt. Stattdessen mussten sie beim FSV Luckenwalde in der Nachspielzeit noch den bitteren Gegentreffer hinnehmen. Lok ist inzwischen alleiniger Tabellenführer, während Chemie noch tief im Tabellenkeller feststeckt.

In der 1. Bundesliga gelang RB Leipzig beim VfL Wolfsburg ein 1:0-Auswärtssieg. Der entscheidende Treffer fiel durch Johan Bakayoko bereits in der 8. Spielminute. Rasenball setzt sich damit im Spitzentrio fest, hat momentan nur Bayern München und Borussia Dortmund vor sich.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

Der Stadtrat tagte: Die Schließung der Kita Nordstraße wird nicht rückgängig gemacht

Der Stadtrat tagte: Wie weiter mit der Schillerschule bis zur Sanierung 2035?

Der Stadtrat tagte: Spätestens 2030 fliegt Leipzig der Haushalt um die Ohren

Der Stadtrat tagte: Wie kann man den Kulturhotspot Markranstädter Straße 4 retten?

Einwohneranfrage: Wie steht es eigentlich um die Zweckentfremdung von Wohnraum in Leipzig?

Es ist Nacht in Leipzig, alles schläft? Die Nighties im Steigenberger arbeiten

Sonntagskirche № 153: Jubiläum mit Stummel-Turm – 300 Jahre Kirche Polenz bei Brandis

Geld für den Leipziger Tourismus: Beherbergungssteuer spielte 2024 sogar 14 Millionen Euro ein

Höflich und immer dialogbereit in der Politik: Eine sehr einseitige Forderung – Ein Kommentar

Was am Wochenende außerdem wichtig war:

Ein ungewöhnlich hoher Besucherandrang auf dem Münchner Oktoberfest sorgte am Samstagnachmittag dafür, dass der Zugang zur „Wiesn“ vorübergehend geschlossen werden musste. Im Gedränge war es vereinzelt zu Panikattacken gekommen.

Im französischen La Rochelle sind am Samstag die Warming Stripes eingeweiht worden. Die Inspiration dafür kam aus Leipzig, wo diese Streifen bereits seit Jahren auf der Sachsenbrücke zu finden sind. Die Initiative „Leipzig fürs Klima“ illustriert damit eindrücklich die voranschreitende globale Erhitzung der Erde.

In Leipzig hat am Samstag erstmals der „Recovery Walk“ stattgefunden. Etwa 500 Menschen demonstrierten damit gegen die Stigmatisierung von Suchterkrankungen.

In Nordrhein-Westfalen haben heute in knapp 150 Kreisen und Städten die Stichwahlen um die Landrats-, Bürgermeister- und Oberbürgermeister-Ämter stattgefunden. Kandidierende der AfD sind dabei durchgehend gescheitert.

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