Am Sonntag, 11. September, ist wieder Tag des offenen Denkmals und nicht nur die Leipziger haben wieder Gelegenheit, Bauwerke besichtigen zu können, die für gewöhnlich nicht zugänglich sind. In Leipzig hat sich insbesondere die Leipziger Denkmalstiftung wieder verantwortlich gefühlt, ein paar spannende Objekte zur Besichtigung vorzubereiten. Aber nicht nur.

Eine kleine Auswahl spannender Objekte, die den Besuch am Tag des offenen Denkmals lohnen.

Schon am Samstag über die Alte Messe

Die Denkmalstiftung startet schon am Samstag, 10. September, mit einer Führung auf dem Gelände der ehemaligen Technischen Messe Leipzig. Dr. Peter Leonhardt, Stadtbezirkskonservator der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Leipzig, erläutert die Geschichte und Entwicklung der Messehallen. Der Besuch einer Messehalle ist geplant. Dave Tarassow erzählt über das städtebauliche Umfeld, wie der Ausbau der Straße des 18. Oktober und dem geplanten Neubau der Messebrücke. Beginn ist um 11 Uhr am Doppel-M (Prager Straße Ecke Straße Alte Messe/ex Halle 1).

Felsenkeller, Capa-Haus, Apostelhaus

Am Sonntag darauf, 11. September, findet dann der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ statt. Die Leipziger Denkmalstiftung ist mit vier Objekten vertreten – dazu gehören der Felsenkeller von 10 bis 18 Uhr in der Karl-Heine-Straße 32 mit einer Ausstellung zur Geschichte und Architektur, die im Rahmen des Schülerprojekts „PEGASUS – Schulen adoptieren Denkmale“ umgesetzt wurde.

Führungen am 11. September: 10:30, 12:30, 14:30 und 16:30 Uhr durch Barbara Ditze und Christian Raetzke, durch das Foyer, den Ballsaal und den kleinen Saal Naumanns.

Weiter geht es mit dem Capa-Haus, hier finden um 10:30 und 16:30 Uhr jeweils eine Führung statt, in dem die bewegende Geschichte des Hauses und ihrer Architektur und jetzigen Nutzung erzählt wird. Dabei erfolgt aber keine Hausbesichtigung. Anschließend der Besuch des Café Eigler und Capa-Museums. Gemeinsam mit dem Eigentümer öffnet die Denkmalstiftung auch das Apostelhaus in der Apostelstraße 20, das mit bürgerschaftlichen Engagement saniert werden soll und zugleich Startschuss für ein neues PEGASUS-Projekt ist. Von 11 bis 17 Uhr wird informiert.

Im Stadtteilladen Leipziger Westen eröffnet am Mittwochnachmittag, 14. September, um 16:30 Uhr, eine Ausstellung zu „125 Jahre Felsenkeller“ von der Produktionsschule SCHAUPLATZ, die am PEGASUS-Programm sich im letzten Schuljahr mit dem Leipziger Felsenkeller auseinandergesetzt haben, das die Leipziger Denkmalstiftung unterstützt. Diese ist bis 12. Oktober 2016 von Montag bis Donnerstag 10-16 Uhr zu sehen.

Vier geführte Touren zeigen die Welt des Leipziger Galoppsports im Scheibenholz

Am 11. September öffnet auch die älteste Sportstätte Leipzigs ihre Türen. Gemeinsam mit „Treffpunkt Leipzig“ bietet die Galopprennbahn Scheibenholz Besuchern vier Führungen, die Einblicke in den imposanten Tribünenkomplex, in das historische Waagegebäude sowie in die Jockeystuben gewähren.

„Die Galopprennbahn hat eine unglaubliche Tradition“, sagt Alexander Leip, Geschäftsführer der Scheibenholz GmbH. „Seit 1867 werden hier Pferderennen veranstaltet. Das absolute Schmuckstück ist die 1907 erbaute und 2012 sanierte Tribüne. Ich freue mich deshalb sehr, dass mit dem Tag des offenen Denkmals neben dem Sport auch die Geschichte dieses außergewöhnlichen Ortes in den Fokus rückt.“

Bei den 45-minütigen Führungen erfahren die Besucher, was in der Alten Waage passiert, warum die Rennbahn im Volksmund als „Nudeltopp“ bezeichnet wird, wie man Pferdebesitzer wird oder warum das Scheibenholz oft mit der Pariser Rennbahn Chantilly verglichen wird. Von der Tribüne bietet sich zudem ein einzigartiger Panoramablick über den Clara-Zetkin-Park und das 35 Hektar große Rennbahn-Gelände. Führungen starten um 10:30, 12:30, 14:30 und 16:30 Uhr.

Es wird um eine Voranmeldung gebeten per E-Mail an: info@scheibenholz.com oder Tel. (0341) 33730063. Treffpunkt ist jeweils eine viertel Stunde vor Beginn am Eingang zur Rennbahn.

Personenaufzug in der Bethanienkirche Schleußig wird zum Tag des offenen Denkmals eingeweiht

In die Bethanienkirche in Leipzig-Schleußig (Stieglitzstraße 42) wurde in den vergangenen neun Monaten ein Personenaufzug eingebaut, der den Zugang zu dem im Obergeschoss liegenden Kirchenraum und zu den im Untergeschoss befindlichen Gemeindesälen für alle Besucher, denen das Treppensteigen schwer fällt, erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht. Auch mit Rollstühlen und Kinderwagen kann der Aufzug genutzt werden.

Insgesamt waren 15 Betriebe und Ingenieurbüros an dem Vorhaben beteiligt. Die große Herausforderung bestand darin, mit minimalen Eingriffen in die denkmalgeschützte Bausubstanz eine nutzerfreundliche Lösung zu realisieren.

Die Planung erfolgte durch das Architekturbüro Förster + Plietzsch aus Leipzig-Plagwitz, die wesentlichen Bauarbeiten wurden durch die Leipziger Hochbau GmbH erbracht und der eigentliche Aufzug durch die Aufzugbau Dresden GmbH geliefert.

Ermöglicht wurde das Vorhaben durch eine maßgebliche finanzielle Förderung der Sächsischen Aufbaubank im Auftrag des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig sowie durch Spenden von Gemeindegliedern und des Fördervereins der Bethanienkirche. Insbesondere für die in diesem Zusammenhang erfolgte Neugestaltung des Hofes vor der Kirche wurden auch Mittel durch die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens zur Verfügung gestellt.

Zum Tag des offenen Denkmals am 11. September wird der Aufzug nach dem Gottesdienst eingeweiht.

Die Kulkwitzer Wehrkirche lädt ein

Am 11. September öffnen auch in Markranstädt viele Kirchen und Einrichtungen ihre Türen. Ein besonderer Geheimtipp dürfte die Kulkwitzer Wehrkirche aus dem 12. Jahrhundert sein. Dort kann von 10:00 bis 19:00 Uhr das erst kürzlich entdeckte romanische Gemälde einer „Majestas Domini“-Darstellung, welches vermutlich aus der Zeit um 1250 stammt, bewundert werden. Laut der Abteilung Restaurierung des Landesamtes für Denkmalpflege ein kulturhistorischer Schatz, der zum qualitätsvollsten und ältesten Bestand im heutigen Freistaat Sachsen zählt.

Weiterhin sind in der Sankt Laurentiuskirche von 10:00 bis 19:00 Uhr Führungen, Turmbesteigung, Besuch des Antikkabinetts und Besichtigung der Ausstellung „Aquarelle von Michael Zemmrich“ möglich. Das Schloss Altranstädt ist von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und um 10:00 Uhr findet in der Kirche Altranstädt ein Familiengottesdienst statt. Die Bockwindmühle Lindennaundorf (Priesteblicher Straße) bietet von 13:00 bis 18:00 Uhr individuelle Führungen an und der Markranstädter Oldtimerverein (Ziegelstraße 12) lädt von 10:00 bis 18:00 Uhr zu Rundfahrten z. B. im über 100 Jahre alten MAF ein. Im Pfarrhaus in Schkeitbar (Pfarrgasse 8) kann von 15:00 bis 17:00 Uhr das neu entstehende Heimatzimmer besucht werden. In der Kirche Großlehna wird um 16:00 Uhr ein Irisches Konzert mit Volkhard Brock veranstaltet. Darüber hinaus sind die Kirche Quesitz von 12:00 bis 19:00 Uhr und die Kirche Schkeitbar von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Ein Rittergut lädt zur Besichtigung ein

Auch das Rittergut Kössern wird sich an diesem Aktionstag beteiligen und drei geführte Besichtigungen anbieten. Geführte Besichtigungen des Ritterguts Kössern (Zum Kösserner Rittergut 9, 04668 Kössern) gibt es am 11. September um 13 Uhr, 15 Uhr und 17 Uhr.

Das Rittergut Kössern, im wunderschönen Muldental, blickt auf eine knapp 500-jährige Geschichte zurück. Besonders die vergangenen drei Jahre haben dem Rittergut zu neuem Glanz verholfen. Im Rahmen der geführten Besichtigung können die Besucher die unwiderstehliche Atmosphäre erspüren, die Geschichte dieses Ortes, die durch namhafte Personen wie von Erdmannsdorff geprägt ist, erfahren sowie den Spagat zwischen Barock und Moderne an vielen Stellen des Ritterguts betrachten. Als neues Highlight können die Besucher einen Blick auf die frisch freigelegten Reste des einstigen Barockgartens werfen. Geländestrukturen und besondere Objekte sind bereits wieder zu erkennen. Im kommenden Jahr soll dieser Barockgarten dann auch wieder in neuem Glanz erscheinen.

Neben dem heute ausschließlich privat genutzten Herrenhaus befindet sich auf dem Rittergut ein Hofladen, der am Sonntag ebenfalls geöffnet hat und zum Verweilen einlädt. Genießen Sie frischen Kuchen und Kaffee oder auch kleine herzhafte Gerichte mit einem Glas Wein oder Bier.

Der Ort Kössern wurde erst zu Beginn dieses Jahres als „Sachsens Urlaubsdorf“ ausgezeichnet  und wird mit entsprechenden Angeboten durch die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH vermarktet. Neben dem Rittergut können die Gäste des Ortes weitere Sehenswürdigkeiten, wie auch das Jagdhaus Kössern, individuell mit dem Dorfspaziergang erkunden. Entsprechendes Informationsmaterial wird im Hofladen ausgegeben.

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