Er gehört ganz bestimmt zu den ungewöhnlichsten Musikern in Leipzig: Peter Piek. Bei Backseat hat er jetzt ein Album veröffentlicht, das eigentlich die Erfüllung eines Versprechens ist. Zwölf Jahre hat Peter Piek benötigt, um ein Versprechen zu halten. Er gab es seinem Fan Melissa, die sich ein Live-Album von ihm wünschte. Kennengelernt hat er Melissa während seiner ersten US-Tour in New York. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem er Melissa dieses Versprechen erfüllt.

Mit „Walking Zschopau“ erscheint Peter Pieks erstes Live-Album. Neben einigen bereits veröffentlichten Songs hat Peter einige komplett neue Songs im Live-Setting aufgenommen. Hoffentlich gefallen sie Melissa, denn laut Peter ist „ein wahrer Fan alles, was man als Künstler braucht“.

Das Album ist nach einem Fluss aus Peter Pieks Heimat Sachsen benannt – die Zschopau. Als Kind ist er häufig allein entlang an der Zschopau zu einem bestimmten Punkt wandern gewesen. Es war ein langer Weg von der kleinen Wohnung seiner Eltern, aber der Fluss faszinierte den jungen Peter.

Er fragte sich immer, wo wohl die Quelle des Flusses war und wohin er noch fließen würde. Den Entstehungsprozess des Albums beschreibt Peter ganz ähnlich. Es habe sich angefühlt wie die Suche nach der Quelle und der Mündung der Musik – tief verbunden mit der Natur, in der sich Peter in seiner Kindheit verloren hat.

Peter Piek: Walking Zschopau. CD-Cover: Backseat
Peter Piek: Walking Zschopau. CD-Cover: Backseat

Parallel zum Album ist ein neuer Katalog mit Kunstwerken entstanden, denn Musik ist nicht die einzige Leidenschaft und das einzige Talent Peter Pieks. Die Bilder entstanden zur selben Zeit und im selben Raum wie die Musikaufnahmen, seiner Kunstgalerie in Leipzig. Das Albumcover zeigt ebenjene Bilder und Installation.

Kein Publikum. Nur ein Raum voller Gemälde also, mit denen Peter Piek in Resonanz gehen konnte. Die Single „Blood“ ist die erste Auskopplung aus dieser für die Krise so sinnbildliche Schaffensphase. Es ist ein Song, der aus der Perspektive des Wassers geschrieben wurde. In „Home“ versetzt Peter sich in die Perspektive einer Blume, die sich nach der Nähe einer Hummel sehnt. Der Song „Binoculars“ hingegen ist ein Lied über willkürliche Grenzen, die von Menschen gezogen werden, Freiheit und Strände.

Sein letztes Album entstand noch auf einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn zwischen Moskau und Peking. Die Dokumentation wird demnächst im MDR Fernsehen ausgestrahlt. So ungreifbar, verschlungen und freigeistig die Kunstperson Peter Piek, so klingt auch sein neues Album „Walking Zschopau“, das am 6. August auf Backseat erscheinen wird.

Peter Piek (DE, Leipzig) „Walking Zschopau”, Backseat 2021

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten alle Artikel der letzten Jahre auf L-IZ.de zu entdecken. Über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar