Im Prozess gegen den Betreiber des Drogenversands "Shiny Flakes" hat der Angeklagte am Dienstag angekündigt, aussagen zu wollen. Maximilian S. (20) wird der Handel mit rund 914 Kilogramm Rauschgift über das Internet vorgeworfen.

Der Sitzungstermin war rein formaler Natur. Weil eine Hauptverhandlung höchstens für drei Wochen unterbrochen werden darf, alle Beteiligten aber erst am 28. September Zeit für den nächsten längeren Verhandlungstermin haben, hielten sie zur Fristwahrung einen sogenannten “Schiebetermin” ab. Ein gewöhnlicher Vorgang, bei dem die Verhandlung für wenige Minuten fortgesetzt wird, etwa um ein Schriftstück zu verlesen oder die Entscheidung über einen Antrag zu verkünden.

Der Vorsitzende Norbert Göbel trug am Dienstag das Vorstrafenregister des Drogengroßhändlers vor. Keine Einträge. Verteidiger Stefan Costabel kündigte an, sein Mandant werde am nächsten Verhandlungstag seine Version der Geschehnisse darstellen. Die Ankündigung lässt Prozessbeobachter auf neue Erkenntnisse zu dem Fall hoffen. Die Öffentlichkeit rätselt nach wie vor darüber, wie ein 20-Jähriger Computernerd an fast eine Tonne Rauschgift gelangen konnte. Maximilian S. betrieb den Onlinehandel von der elterlichen Wohnung aus. Seine leibliche Mutter und sein Stiefvater möchten von den illegalen Aktivitäten nichts bemerkt haben.

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