Mehr als 100 Antirassisten war es zu verdanken, dass die vรถlkische โ€žOffensive fรผr Deutschlandโ€œ im Oktober 2015 einen weitaus kรผrzeren Aufzug durch Markkleeberg durchfรผhren musste als ursprรผnglich geplant. Die Staatsanwaltschaft ermittelte daraufhin gegen 126 Personen wegen einer angeblichen Blockade. Sรคmtliche Verfahren wurden nun jedoch eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat alle Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit einer Demonstration der โ€žOffensive fรผr Deutschlandโ€œ (OfD) am 24. Oktober 2015 in Markkleeberg abgeschlossen. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Linke) hervor.

Die Verfahren gegen 126 Personen, die sich an einer Blockade beteiligt haben sollen, wurden mangels Tatnachweises eingestellt. Bereits im Februar hatte die Staatsanwaltschaft 30 dieser Verfahren eingestellt. Weitere Ermittlungen wegen VerstรถรŸen gegen das Betรคubungsmittelgesetz, gefรคhrlicher Kรถrperverletzung, Zerstรถrung wichtiger Arbeitsmittel, Hausfriedensbruch und Beleidigung wurden ebenfalls beendet. Die Grรผnde sind unterschiedlich: In einigen Fรคllen konnten keine Tรคter ermittelt werden, in anderen Fรคllen bestand nach Ansicht der Behรถrde kein รถffentliches Interesse oder war kein Nachweis einer Straftat erbracht worden. Eines der beiden Verfahren wegen Hausfriedensbruchs wurde eingestellt, da der Eigentรผmer keinen Strafantrag gestellt hatte.

Lediglich in einem Fall kam es wegen einer Beleidigung zu einer rechtskrรคftigen Verurteilung. Die betroffene Person wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Etwa 50 Personen hatten sich der OfD-Demo durch Markkleeberg angeschlossen. Zahlreiche Gegendemonstranten waren aus Leipzig angereist und hatten die Aufzugsstrecke erheblich verkรผrzt.

Im Zusammenhang mit einer Sitzblockade gegen Legida am 2. Mai 2016 liegen mittlerweile sieben rechtskrรคftige Urteile vor. Dies geht aus der Antwort auf eine weitere Anfrage von Juliane Nagel hervor. In vier weiteren Fรคllen hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Laut der Solidaritรคtskampagne โ€žDazusetzenโ€œ sollten die Beschuldigten jeweils mehr als 1.000 Euro zahlen. Dagegen hรคtten sie Einspruch eingelegt. Weitere 145 Verfahren wurden wegen โ€žgeringer Schuldโ€œ eingestellt und an die BuรŸgeldbehรถrde abgegeben. Die davon betroffenen Personen sollen laut โ€žDazusetzenโ€œ jeweils mehrere hundert Euro zahlen.

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