Klimaproteste, rechte Aufmärsche und Antifa-Demonstrationen – in Leipzig gehören Versammlungen aller Art quasi zum Alltag. Doch was sich am Pfingstsamstag durch die Südvorstadt bewegte, dürften viele noch nicht gesehen haben. Beim „Marsch für Jesus“ liefen etwa 400 Menschen vom Bayrischen zum Alexis-Schumann-Platz. Gleichzeitig fand ein „Marsch für Satan“ statt.

In den zurückliegenden Jahrhunderten wurde in Leipzig so manch bedeutender Kampf ausgetragen. Besonders berühmt ist die Völkerschlacht im Oktober 1813, die Napoleon die entscheidende Niederlage zufügte. Nun war es wieder so weit: Am Samstag, den 8. Juni 2019, ging der ewige Kampf des Guten gegen das Böse in die nächste Runde. Auf dem Bayrischen Platz trafen die Anhänger Jesu und Satans aufeinander.

Doch die Schlacht war schnell entschieden – zumindest zahlenmäßig. Während sich dem „Marsch für Satan“ nur etwa 50 Menschen anschlossen, liefen rund 400 gläubige Christen durch die Südvorstadt zum Alexis-Schumann-Platz.

„Es ist Zeit, als Volk Gottes endlich wieder gesammelt auf die Straße zu gehen“, hieß es in der Ankündigung für den Marsch. Gekommen waren Menschen aller Altersklassen, die fröhlich über die Straße tanzten, „Halleluja“ sangen, Fahnen schwenkten und – fast so wie bei Fußball-Fans – gemeinsam „Jesus“ skandierten. Viele Passanten reagierten ungläubig.

Am Montag, den 10. Juni 2019, erwartet die Leipziger das nächste ungewöhnliche Schauspiel, statt mit Jesusschildern mit Särgen. Dann rufen anlässlich des weltweiten Artensterbens der WGT-Guide und Extinction Rebellion Leipzig zu einem großen Trauermarsch durch die Leipziger Innenstadt auf. Start ist 13 Uhr am Bayerischen Bahnhof, anschließend geht es quer durch die Innenstadt bis zum Willy-Brandt-Platz.

Neben Umweltaktivisten werden auch Wissenschaftler zu Wort kommen — darunter der bekannte Forensiker Dr. Mark Benecke.

Videobilder

Jesusjünger in der Südvorstadt Leipzigs. Video: L-IZ.de

Göttliche Fotoimpressionen

Großer Trauermarsch für aussterbende Arten auf dem Wave-Gotik-Treffen

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