Ist Politik gerecht? Ich hab da so ein Mimimi im Ohr, das pfeift und röhrt nun schon den ganzen Tag still vor sich hin. Nein, die FDP wollte nie unter der schwarzen Witwe regieren (gibt’s da eigentlich trotzdem Wahlkampfkostenrückerstattung?), die SPD auch nicht mehr mit ihr. Und glaubt mir: Die Grünen hatten die Hosen auch schon gestrichen voll. Aber warum auch regieren, so lange Mutti noch will? Und wie die will und zwar mit Schmackes.

Eben konnte sie mir fast noch leidtun, so zerrupft nach langen, verschwitzten Nächten unter Männern und dem gemeinsamen Zähneputzen am Morgen. Und dann zack „Wenns Neuwahlen gibt, dann mit mir“, sichtlich aufgeräumt in die abendlichen Fernsehkameras geschmutzelt. Gleich am Tag danach wieder mal eben die eigene Partei abgeräumt. Angie Gnadenlos, da isse wieder, die Eiserne, bissige Schlachtstute (ok, Haflinger), Felsin in stürmischer See, Schlächterin aus der Uckermark. Reinste Machtbrutalität, geboren aus mangelnder Phantasie, Kohlüberragende Sparlampe in finsterer nationalistischer Nachbarschaft.

Dagegen ist „CL“, wie ihn seine StartUp-Fanboys nennen, wirklich nur eine breit plakatierte Wurst in schmucker Pelle. Und er hat vergessen, was schon Herbert Wehner der versammelten CDU/CSU-Fraktion hinterherkajohlte: „Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen.“. Noch mal für Dich zum Mitschreiben Christian: Es kann nur einen Macron geben. Du kannst natürlich trotzdem einfach rausgehen und Kubicki bekommt endlich das letzte Hemd von der Frau geliefert.

Aber nun stehst Du da als der, der irgendwie immer rausgeht, um noch mehr rauszuholen. Kann man versuchen – aber man „muss auch wieder reinkommen“. Verstehste?

Ich seh es jedenfalls richtig vor mir, wie die Wähler in breitem Strom zu den Urnen eilen und dabei „Danke Lindner“ rufen. Und Dir ein Hosianna für die Wiederholung singen. Denn vielleicht, nur vielleicht hast Du in Deinem weitgehend inhaltsfreien Denglisch-Businessgequatsche eine Sache wirklich vergessen. Der Deutsche ist erst zufrieden, wenn er eine Regierung oder halt irgendeine Art Obrigkeit hat. Darf auch eine beschissene sein, aber haben musser, ohne hält er es nicht lange aus.

Deshalb jetzt noch ein Lied zum Schluss, nur für Dich Christian. Damit Du siehst, wie Propaganda schon immer funktionierte. Und auch, damit es ein bisschen wehtut. Obs hilft, weiß ich nicht. Grüße aus der nachsozialistischen CDU-AfD-Provinz Sachsen. Angie kennt das Lied, versprochen. Denn ich kann sie gerade singen hören.

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