Wie kann die Leipziger Wirtschaft die Potenziale der Zuwanderung besser nutzen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der zweite Programmdurchlauf des Modellprojekts "Mitarbeiter für Verantwortung", der am vergangenen Freitag startete. 20 Führungskräfte aus Wirtschaft, Verwaltung, Kommunalpolitik, Quartiersmanagement, Soziales und Kultur erarbeiten im Rahmen des Vorhabens der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland konkrete Maßnahmen für eine positive Willkommenskultur gegenüber Migranten und deren Integration in die hiesige Wirtschaft.

“Zuwanderung birgt eine Reihe von Potenzialen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Diese gilt es, stärker als bisher zu nutzen. Gleichzeitig wollen wir Leipziger Führungskräfte aktivieren, etwas gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz zu unternehmen. Denn diese Tendenzen schaden dem Ansehen unserer Stadt und unserer Unternehmen”, betont Reinhard Wölpert, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH.

“Die Teamzusammenstellung jenseits von Berufs- oder Fachgrenzen ist dabei elementarer Bestandteil des Gesamtkonzepts. Durch die Bündelung der verschiedenen Sichtweisen, Problemlösungskompetenzen und Netzwerke entsteht eine außergewöhnliche und schlagkräftige Erfahrungs- und Wissensgemeinschaft, die auch in die Unternehmen und Institutionen der TeilnehmerInnen zurückwirkt”, erklärt Sabine Willenberg, Projektleiterin der Verantwortungsinitiative V FAKTOR.

Bis April 2016 werden die 20 Führungskräfte an insgesamt fünf Workshoptagen und bei mehreren Arbeitstreffen unter fachlicher Begleitung das Thema Zuwanderung erkunden, sich mit relevanten Akteuren treffen und unterstützenswerte Projekte kennenlernen. Auf dieser Basis werden eigene Lösungskonzepte erarbeitet, die nach Projektende in selbsttragende Strukturen übergehen. Mit Hilfe des Netzwerks der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland werden die Ergebnisse des Leipziger Modellprojektes auch für andere Akteure in Mitteldeutschland nutzbar sein.

Das Programm “Mitarbeiter für Verantwortung” ist Teil der Verantwortungsinitiative V FAKTOR der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland. Dabei bearbeiten Führungskräfte in einem intersektoralen Projektteam eine Problemstellung der regionalen Stadtentwicklung. Im ersten Programmdurchlauf hatten Leipziger Führungskräfte seit September 2014 neue Lösungsansätze für die Senkung der hohen Schulabbrecherquote erarbeitet. Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes wird “Mitarbeiter für Verantwortung” vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Mehr Informationen:
http://www.v-faktor-mitteldeutschland.com

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