Die "spontanen" Streiks während der "Pike-Wochen" werden heute in Leipzig fortgesetzt. Gegen 7:45 Uhr hat ver.di die Leipziger Amazon Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Rund 250 Kolleginnen und Kollegen folgten dem Aufruf und beteiligen sich am Streik.

“Mit dem Streikaufruf werden die Beschäftigten angehalten, die aktuelle Arbeit sofort einzustellen, alle Pflichten aus dem Arbeitsvertrag ruhen in diesem Moment. Das ist Streik”, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider.

“Angefangene Bestellungen werden nicht weiter kommissioniert, Aufträge nicht weiterbearbeitet. So eine “spontane” Arbeitsniederlegung aus dem laufenden Geschäft verursacht sehr viel Verwirrung und Unruhe. Das aber ist genau unser Ziel”, so Schneider.

“Für andere die Weihnachtsgeschenke packen und selber schaut man in die Röhre, weil die Amazon Geschäftsführung beim Weihnachtsgeld für die Beschäftigten spart. Statt rund 1.000 Euro werden lediglich 400 Euro gezahlt. Das ist ein sau blödes Gefühl. Dadurch wird sehr transparent deutlich, wie Amazon auf dem Rücken der Beschäftigten zusätzliche Gewinne erwirtschaftet. Mit Fairness und Respekt hat das nichts zu tun”, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

ver.di fordert die Anwendung des Tarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel auch beim online-Riesen Amazon.

“1.013 Euro Weihnachtsgeld, 1.075 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen”, so Lauenroth-Mago.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt ab 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.

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