Die „AG Geflüchtete“ der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) wird bis Jahresende mit knapp 30.000 Euro vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gefördert. Ein entsprechender Antrag, der in Zusammenarbeit mit dem Akademischen Auslandsamt der HTWK Leipzig eingereicht worden war, wurde im Rahmen des Förderprogramms „Welcome – Studierende engagieren sich für Flüchtlinge“ bewilligt.

Die Mittel erlauben es, das ehrenamtliche „ Buddy-Programm“– ein Tandem-Programm, durch das Geflüchtete und  Studierende bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HTWK Leipzig miteinander in Kontakt kommen – organisatorisch zu unterstützen und die Rahmenbedingungen für den Studieneinstieg von Geflüchteten an der HTWK Leipzig zu verbessern.  „Wir haben in  vielen Flüchtlingsunterkünften mehrsprachige Plakate aufgehängt und Hilfe durch Studierende angeboten“, erklärt Projektleiter Prof. Jochen Merker von der Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften, der sich ehrenamtlich sich bei dem Programm engagiert. „Ziel des ehrenamtlichen Buddy-Programms ist es zunächst, mit dem vorhandenen Pool aus engagierten Studierenden erst einmal Hilfe im Alltag zu leisten“, so Merker weiter. Besonders gefragt seien die Tandem-Partner zum Deutschlernen, aber auch bei Behördengängen, Wohnungsumzügen oder Kinderbetreuung werde Unterstützung gebraucht.

Die im Sommer 2015 gegründete „AG Geflüchtete“ hatte das Buddy-Programm ins Leben gerufen, um mitzuhelfen, Geflüchtete in Leipzig zu integrieren. Regelmäßig finden in den Räumen der HTWK Leipzig Treffen statt, bei denen in lockerer Atmosphäre Kontakte geknüpft werden können. Mehr als 75 Studierende engagieren sich inzwischen. Zunächst bis Ende des Jahres können dank der Förderung insgesamt fünf neue studentische Hilfskräfte eingestellt werden. Eine kümmert sich um die Anfragen und Probleme von Geflüchteten und Hilfsorganisationen, eine andere bereitet Studierende auf die Tätigkeit als „Buddy“ und den Umgang mit Geflüchteten vor. Außerdem sind Seminare zur interkulturellen Kompetenz geplant, die ebenfalls durch studentische Hilfskräfte angeboten bzw. organisiert werden sollen.

„Langfristiges Ziel ist es, studierfähigen Geflüchteten den Einstieg in ein Fachstudium zu erleichtern“, erläutert Merker.  Neben einem englischsprachigen Internetauftritt der Studiengänge soll eine Kurzzusammenfassung erstellt werden, die auch auf Arabisch und Persisch einen ersten Einblick gibt.

Mit dem ebenfalls bereits gestarteten Gasthörerprogramm für (noch) nicht zum Studium zugelassene Geflüchtete zeigt die HTWK Leipzig innovative Wege für die Integration von Geflüchteten in Leipzig auf und positioniert sich erneut als weltoffene Hochschule gegen Fremdenfeindlichkeit.

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