Die Universität Leipzig richtet zum kommenden Wintersemester zwei neue Studiengänge in der Theaterwissenschaft ein. Es handelt sich um den Bachelor-Studiengang „Theaterwissenschaft transdisziplinär“ und den Master-Studiengang „Theaterwissenschaft transkulturell - Geschichte, Theorie, Praxis“. Die Studiengänge zeichnen sich unter anderem durch eine einmalige Verbindung zwischen Theorie und Praxis sowie Theatergeschichte und Gegenwartstheater aus. Zudem werden Perspektiven aus Fächern wie Ethnologie, Kulturwissenschaft, Musikwissenschaft und Kunstpädagogik einbezogen.

Im Zuge der Neueinführung soll nicht mehr in die bisherigen Studiengänge der Leipziger Theaterwissenschaft immatrikuliert werden. Das Fach musste an der Universität bekanntlich schmerzhafte Einschnitte hinnehmen, als Folge des Stellenabbaus, den der Freistaat Sachsen seinen Hochschulen auferlegt hatte.

„Wir haben hier ein sehr gutes Beispiel dafür, dass aus der Krise heraus eine gute Chance erarbeitet werden kann“, sagt Prof. Dr. Thomas Hofsäss, Prorektor für Bildung und Internationales der Universität Leipzig. „Die transdisziplinär und anwendungsorientiert ausgerichteten Studiengänge überzeugen durch die klare Studienstruktur und ein inhaltlich attraktives Profil. Sie stellen Alleinstellungsmerkmale innerhalb der deutschsprachigen Theaterwissenschaft dar.“

„Die neuen Studiengänge stellen ein einmaliges und zukunftsfähiges Angebot für die Studierenden dar. Sichtbar wird das vor allem an der ausgezeichneten Vernetzung innerhalb der Universität sowie mit Theatern und kulturellen Einrichtungen im regionalen und internationalen Maßstab. Das garantiert eine ideale Verbindung von Theorie und Praxis und gibt im Masterstudiengang überdies die Chance, zwischen einem forschungs- und einem anwendungsorientierten Schwerpunkt zu wählen. Besonders hervorzuheben ist die Leitidee der Transkulturalität, die die neuen Studiengänge strukturiert und eine konsequente internationale Perspektive einbringt. Der Erwerb von transkulturellen Kompetenzen, den die theaterwissenschaftlichen Studiengänge in Leipzig ermöglichen, wird für das Zusammenleben in einer Migrationsgesellschaft in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein“, sagt der Leiter des Instituts für Theaterwissenschaft, Prof. Dr. Günther Heeg.

Zum Gesamtkonzept gehört auch die Einrichtung eines Center of Competence for Theatre (CCT). In dessen Rahmen sollen Studierende praktische Einblicke in verschiedene Theaterhäuser und kulturelle Institutionen bekommen. Für die Grundfinanzierung des CCT wird eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Stadt Leipzig und gegebenenfalls dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst angestrebt. Das CCT soll zum 1. August dieses Jahres eingerichtet werden.

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