Im Rahmen des Programms „PEGASUS – Schulen adoptieren Denkmale“ unternahm die Produktionsschule SCHAUPLATZ am 8. Juni 2016 unter Leitung der Leipziger Denkmalstiftung einen Ausflug nach Halle, um Stadtgeschichte und Baukultur kennenzulernen. Entlang sanierter und verfallender Baudenkmale erklärte Jürgen Engelhardt vom „Arbeitskreis Innenstadt Halle e.V.“, selbst Lehrer vom Beruf, den Schülerinnen und Schülern die Strukturen der Innenstadt mit ihren besonderen Bauwerken. Tassilo Grubert, Projektleiter Aktivierungshilfe beim SCHAUPLATZ, meint: „Die Schüler genießen den Ausflug bei strahlendem Sonnenschein in der Hallenser Altstadt und nehmen viel Wissenswertes und Inspirationen für die weitere Projektarbeit mit nach Hause.“

Das gemeinsame Projekt der „Produktionsschule SCHAUPLATZ gGmbH“ und der Leipziger Denkmalstiftung wurde in diesem Schuljahr mit dem sächsischen PEGASUS-Programm ausgezeichnet. Neben Exkursionen zu anderen baugeschichtlich relevanten Orten befassen sich die Schüler hauptsächlich mit dem Felsenkeller, einer 126 Jahre alten Kulturstätte im Leipziger Westen. Sie erfahren, welche Funktion und welchen Wert Baudenkmale für eine Stadt und die Gesellschaft haben und wie erhaltene Strukturen und Bausubstanz modern genutzt werden kann.

Dave Tarassow, Projektbetreuer der Leipziger Denkmalstiftung, erklärt: „Das direkte Erleben und Erkunden von Strukturen und Denkmalen ist für junge Menschen der beste Weg, sich eine eigene Meinung zum Thema Denkmalschutz und -erhalt zu bilden. Ein guter Grund, einen Ausflug in die sachsen-anhaltinische Stadt Halle zu unternehmen, um die dortige Denkmallandschaft kennenzulernen.“

Jürgen Engelhardt vom ‚Arbeitskreis Innenstadt Halle e.V.‘ weiß als Lehrer wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Kultur und Erhalt bereits bei Schülern zu wecken: „Als Hallenser freue ich mich, die Leipziger Jugendlichen durch unsere sehenswerte Altstadt zuführen und ihnen unsere einzigartige Denkmallandschaft in vielen Baustilen vorstellen zu dürfen.“ Nachdem der hallesche Verein bereits zum Erhalt zahlreicher Baudenkmale beigeragen hat, setzen sich Engelhardt und seine Mitstreiter aktuell tatkräftig für den Fort-bestand des Gebäudes der 1718 errichteten Schwemme-Brauerei ein.

Das PEGASUS-Programm gibt es seit 1993 im Freistaat Sachsen. Es ruft alle Schulen dazu auf, ein Baudenkmal zu adoptieren, seine Geschichte kennenzulernen und Projekte zu entwickeln. Die Leipziger Denkmalstiftung bietet fachliche Unterstützung zu Denkmalpflege und Handwerk sowie Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit an. Auch für das neue Schuljahr hat sie sich mit zwei Schulen und zwei Baudenkmalen beworben.

Die Leipziger Denkmalstiftung – für den Erhalt und die Nutzung historischer Bauten

Die Leipziger Denkmalstiftung wurde 2010 von engagierten Bürgern, Initiativen und Unternehmen als unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Leipzig gegründet. In einer der baukulturell reichsten Regionen Europas – Mitteldeutschland – sind nach wie vor tausende Baudenkmale in ihrem Bestand gefährdet. Mit bürgerschaftlichem Engagement, nachhaltigen Konzepten, regionalen Netzwerken und finanzieller Unterstützung will die Stiftung hier einen Beitrag leisten, um weitere Verluste historischer Bausubstanz zu verhindern und diese Gebäude dauerhaft einer neuen Nutzung zuzuführen. Bürger mit Ideen gefährdete Bauten zu erhalten und zu entwickeln, finden in der Stiftung Unterstützung.

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