Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, möchte die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Randgebiet lenken, das für viele Jugendliche zu einer Falle und für den Staat immer mehr zu einem Sicherheitsproblem wird.

In Deutschland locken kriminelle Banden immer mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihre Organisationen. Einige dieser Gruppen tarnen sich als vermeintlich patriotische Organisationen, die ihren Landsleuten eine eigene nationalistisch geprägte Gruppe bieten wollen.

Die Kurdische Gemeinde Deutschland beobachtet mit großer Sorge die unter Türken und Kurden wachsende Zahl der Mitglieder in den Motorradclubs. Nachdem die türkische Gruppe „Osmanen Germania“, eine Abspaltung der deutschen „Hells Angels“ gegründet wurde, etabliert sich mittlerweile auch eine kurdische Gruppe namens „Bahoz“.

Tanriverdi: „Wir können den Frust mancher Jugendlichen verstehen, doch der Eintritt in eine kriminelle Organisation ist nicht der richtige Weg.“

Die Rockerbanden sind eng mit der Unterwelt verzahnt und sind u.a. in Drogengeschäften, Schutzgelderpressung und im Rotlicht-Milieu tätig.

Vor allem jugendliche Immigranten werden mit nationalistischen Sprüchen gelockt, die ihnen ein „Wir-Gefühl“ versprechen. Immer öfter zahlen die Jugendlichen mit dem Eintritt in diese Rockerbanden einen hohen Preis und enden in Gefängnissen.

Daher bittet Tanriverdi vor allem Eltern, sich frühzeitig bei der Kurdischen Gemeinde Deutschland Hilfe zu holen und sich beraten zu lassen, um ein Abrutschen des Kindes in diese Gruppierungen zu verhindern. Eine Ausbildung der jungen Menschen muss die zukunftsweisende Alternative sein.

Der Appell geht auch an die zahlreichen kurdischen Vereine, die in diesem Bereich ihr Engagement verstärken müssen.

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