Anlässlich der Demonstration des Landesschülerrates Sachsen vor dem Sächsischen Landtag am Donnerstag erklärt Sachsens SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe: „Ich kann den Unmut der Schülerinnen und Schüler gut verstehen. Die Probleme liegen auf der Hand. Eltern, Schülervertretung und Gewerkschaften und auch wir machen seit Jahren immer wieder darauf aufmerksam. Hören Sie auf unsere Schülerinnen und Schüler, Frau Kurth“, appelliert Kolbe.

Kolbe betont: „Die SPD steht an der Seite der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrer-Gewerkschaften in Sachsen. Als Regierungspartner sind wir momentan genauso unzufrieden mit der Situation an unseren Schulen wie die Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler. Wir brauchen endlich eine Einigung zwischen Kultusministerium und Gewerkschaften und wir brauchen substantielle Verbesserungen. Für uns steht gute Bildung für unsere Kinder im Fokus. Wenn Frau Kurth an dieser Stelle richtige Schritte tut, dann hat sie unsere volle Unterstützung. Unsere Schulen sind in Not. Frau Kurth ist gefragt, aber nicht nur sie. Der Freistaat Sachsen muss bereit sein, Geld in die Lösung der Probleme zu investieren. Wenn hier Kultus und Finanzen nicht zügig zu einer Einigung kommen, dann ist der Ministerpräsident gefragt.

Wir haben lange dafür kämpfen müssen, bis das Problem des Lehrermangels von der CDU überhaupt anerkannt wurde. Nun dauert es schon viel zu lange, bis reagiert wird. Sachsen kann sich das nicht leisten.

Die Vorschläge der SPD-Fraktion zur Beseitigung des Lehrermangels liegen seit dem Frühjahr auf dem Tisch. Bis heute fehlen qualifizierte Seiteneinsteigerprogramme und Rückkehrlösungen. Auch Ansätze, die dazu führen, dass Lehrerinnen und Lehrer länger und motiviert ihrem Beruf nachgehen, sind leider nicht zu erkennen. Die Konsequenzen der verfehlten Personalpolitik wurden allen zum Schuljahresanfang deutlich vor Augen geführt: Zu wenige Lehrer in der Ausbildung, zu wenige Lehrer an den Schulen, fast 50 Prozent Quereinstiege bei den neuen Lehrkräften. Die Schülerinnen und Schüler und unsere Lehrer spüren die Auswirkungen jeden Tag: Überlastung, Ausfallstunden, Unzufriedenheit. Wir wollen kein ‚Tal der Tränen‘ in Sachsen. Wir wollen die beste Ausbildung für unsere Kinder und zufriedene Lehrerinnen und Lehrer. Kultus- und Finanzministerium müssen endlich handeln. Wir tragen gern zur Lösung bei.“

Um einen Weg aus der Krise zu finden, müsse sich der Bedarf an Lehrern im Kultushaushalt niederschlagen, fordert Kolbe. Dafür könne nur eine fundierte Lehrerbedarfsplanung Grundlage sein. „Bisher gehen die Mittel für zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer nicht über das hinaus, was wir vor fast zwei Jahren im Koalitionsvertrag als absolute Untergrenze vereinbart haben. Auch das Geld für eine gleiche Bezahlung für alle Lehrkräfte wäre da, umgesetzt wird die gleiche Bezahlung aber bislang nicht. Sachsen hat die finanziellen Spielräume für ein zukunftsfähiges Bildungssystem, das die Herausforderungen bei Inklusion, Integration und sozialen Unterschieden bewältigen kann. Wir müssen sie nutzen.“

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