Nach 16 Monaten Bauzeit ist jetzt der Neubau des Gefäßmedizinischen Zentrums am Universitätsklinikum Leipzig in Betrieb genommen worden. Nach einem zweitägigen Umzug wurden am Montag, 10. Juli, die ersten Patienten im neuen Domizil der gleichzeitig neu geschaffenen Medizinischen Klinik V für Angiologie behandelt.

In dem neuen Gebäude stehen den interventionellen Angiologen jetzt drei neue Katheterlabore für Eingriffe zur Behandlung von Durchblutungsstörungen zur Verfügung. Auf circa 2000 Quadratmetern Nutzfläche sind zwischen Liebigstraße und Paul-List-Straße zudem ein Aufwachraum, Arztzimmer und Flächen für Ambulanzen entstanden. Hier sind ab jetzt auch die Sprechstunden der konservativen Angiologie untergebracht. Diese wurde im Zuge der Neustrukturierung der Inneren Medizin mit der interventionellen Angiologie in der neuen Klinik für Angiologie zusammengeführt.

Damit wird das Team von Prof. Dierk Scheinert jetzt verstärkt durch das Team um Oberärztin Dr. Katja Mühlberg aus der bisherigen Abteilung Kardiologie und Angiologie. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und natürlich über unsere neuen Räume mit kurzen Wegen, die uns enge und schnelle Abstimmungen  ermöglichen“, sagt Dr. Katja Mühlberg.

„Unsere Patienten finden so die ganze Breite der gefäßmedizinischen Kompetenz jetzt an einer zentralen Stelle“, ergänzt Prof. Dierk Scheinert. Der Angiologe wurde zeitgleich auf die neugeschaffene Professur für Angiologie berufen. Leipzig verfügt damit über die einzige W3-Professur in Deutschland auf diesem Fachgebiet, was ebenfalls den hohen Stellenwert der Gefäßmedizin widerspiegelt.

 

Mit der Zusammenführung der interventionellen und konservativen Angiologie können hier alle angiologischen Krankheitsbilder unter modernsten Bedingungen versorgt werden. „Unsere neue Lage direkt zwischen den Gebäuden der inneren und der operativen Medizin wird sich ebenfalls positiv bemerkbar machen“, ist der Direktor der neuen Klinik überzeugt.

Diese hat nun ihr bisheriges Provisorium aus drei Standorten im UKL verlassen und verfügt künftig über 40 Betten für  stationäre Behandlungen. „Das ist eine konsequente Folge des hohen Bedarfs an gefäßmedizinischer Versorgung, den unsere alternde Gesellschaft mit sich bringt“, erklärt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL.

Um dem angemessen gerecht werden zu können, hat das UKL im März 2016 mit der Errichtung eines Erweiterungsbaus für die Gefäßmedizin begonnen – direkt im Bestand, auf dem Gelände eines früheren Lichthofs. In nur 16 Monaten entstand hier bei laufendem Betrieb das neue Zentrum, das mit Ausbau des 1.Obergeschosses im 2. Bauabschnitt künftig auch Platz bietet für drei neue Operationssäle zur Vergrößerung des zentralen Operationstraktes. Die drei zusätzlich geplanten OP-Säle werden über Verbindungsbrücken im ersten Obergeschoß mit dem Zentral-OP verbunden. Auch eine direkte Anbindung an die Zentrale Notfallaufnahme im Erdgeschoss und die erste Etage im Haus 4 wird künftig erfolgen.

7,7 Millionen investiert

Für den Neubau mussten die Fundamente des darunterliegenden Wirtschaftshofes verstärkt und Verbindungen zu den bestehenden Gebäuden geschaffen werden – alles aufwendige und lärmintensive Arbeiten. „Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch bei unseren Patienten für die Geduld und das Verständnis während der Bauphase“, so Fleig. Dass Ergebnis zeige, dass es sich gelohnt habe.

Für den Neubau hat der Freistaat Sachsen 7,7 Millionen Euro bereitgestellt. „Damit haben wir jetzt beste Bedingungen, um unsere innovativen Verfahren zur Gefäßbehandlung optimal anwenden zu können“, zeigt sich Scheinert begeistert. Für Freude sorgte auch der Umzug,  der innerhalb von nur zwei Tagen am Wochenende reibungslos und für die Patienten faktisch unbemerkt verlief. „Wir haben am Freitag einfach in unseren alten Eingriffsräumen aufgehört und am Montag in den neuen mit dem ersten Patienten der Woche begonnen“, so Scheinert, der sich bei allen, die daran Anteil hatten, herzlich bedankt.

Jetzt müssen sich alle noch ein wenig  umgewöhnen – die Mitarbeiter an die neue Struktur und die Patienten an neue Wege – der Zugang zur Medizinischen Klinik V Angiologie und dem Gefäßmedizinischen Zentrum am UKL erfolgt jetzt über den Haupteingang des UKL in der Liebigstraße 20.

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