Die Universität Leipzig ist mit zwei Forschungsprojekten am bundesweiten Forschungsverbund „Leistung macht Schule“ beteiligt. Insgesamt fließen Fördermittel in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro an die Universität. Die Wissenschaftler des Verbundes, der aus insgesamt 22 Teilprojekten besteht, begleiten die von der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung 2016 ins Leben gerufene Initiative „Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler“. Vor wenigen Tagen fand in Berlin die Auftaktveranstaltung für die Bund-Länder-Initiative mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka statt.

Für die Universität Leipzig nahmen Prof. Dr. Heinz-Werner Wollersheim von der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät als Mitglied der Steuergruppe und Koordinator für den Bereich Digitalisierung sowie Jun.-Prof. Dr. Johannes Mayer aus dem Arbeitsbereich Kinderliteratur und literarisches Lernen teil. „Bei allen anwesenden Beteiligten, Ministerien, Schulen und Wissenschaftlern, spürte man deutlich die große Freude, dass diese großartige Förderung in Gang kommt und die Wirklichkeit unserer Schulen nachhaltig verändern wird – eine große Chance für begabte Schüler“, sagt Prof. Wollersheim. „Die Beteiligung der Universität Leipzig gleich mit mehreren Teilprojekten ist herausragend. Für die kooperierenden Schulen in der Region ergibt sich die Möglichkeit, ihre Förderstrategien gemeinsam mit anderen Schulen und unter wissenschaftlicher Begleitung weiterzuentwickeln und nachhaltige Strukturen zu etablieren. Profitieren werden in jedem Fall die Schüler vor Ort“, erklärt er. Bundesweit nehmen 300 Schulen mit den Klassenstufen 1 bis 10 an der Bund-Länder-Initiative teil.

Teilprojekt eins

Das erste Teilprojekt trägt den Titel: „Personalisierte Entwicklungspläne (PEP) als Instrument einer individuellen Begabungsförderung: Nachhaltige Gestaltung von leistungsfördernden Lehr-Lern-Settings im gymnasialen Bildungsgang (LemaS-PEP)“. In enger Abstimmung mit den Partnerschulen soll ein digitales Werkzeug zur Erstellung und Fortschreibung von personalisierten Entwicklungsplänen entwickelt werden. Das soll den Lehrkräften helfen, personalisierte Förderpläne (zeit-)effektiv und flexibel zu erstellen, fortzuschreiben und somit leistungsorientierte Förderprozesse nachhaltig zu gestalten. „Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Potenziale von Förderplänen, wie wir sie seit Langem aus der Sonderpädagogik kennen, zu nutzen und diese mit den Chancen der Digitalisierung zu verbinden. Personalisierte Entwicklungspläne sollen einen Beitrag leisten, um die individuelle Förderung von Begabungen und Talenten im Regelschulbereich zu etablieren“, erläutert Projektmitarbeiter Christian Herbig von der Professur für Allgemeine Pädagogik.

Neben der Entwicklung dieses Unterstützungssystems sollen auch entsprechende Fort- und Weiterbildungskonzepte konzipiert und umgesetzt werden. Das zweite Teilprojekt der Universität Leipzig „Förderung des sprachlich-ästhetischen Gesprächs im Regelunterricht im Fach Deutsch in der Primarstufe (LemaS-GRiP)“ befasst sich mit dem bislang fachwissenschaftlich wie fachdidaktisch eher vernachlässigten Bereich der sprachlichen und literarischen Förderung potenziell leistungsfähiger und leistungsstarker Schüler. Unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Johannes Mayer werden adaptive Lernformate entwickelt, implementiert und evaluiert, die literarisches Lernen unter den heterogenen Bedingungen von Grundschulklassen fördern. Die beteiligten Lehrpersonen werden insbesondere in die Lage versetzt, literarische Gespräche professionell zu führen. Sie sind in die Weiterentwicklung ihres Unterrichts aktiv eingebunden.

Teilprojekt zwei

Wollersheim ist in der Steuergruppe des Verbundes zuständig für „Digitalisierung als Querschnittaufgabe“. Die Mitarbeiter des Digitalisierungsprojektes sind in Karlsruhe und Leipzig angesiedelt. In enger Abstimmung erarbeiten sie die digitale Kollaborationsstruktur. Zudem beraten sie die an den 22 Teilprojekten beteiligten Wissenschaftler sowie die beteiligten Schulen hinsichtlich des Digitalisierungspotenzials der Teilprojekte. Im Einzelfall entwickeln sie Lösungsmöglichkeiten für die gefundenen Fragestellungen.

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